up|unternehmen praxis

Ausgabe 05/2021

Schwerpunkt: Das Verhältnis von Preis und Leistung

Faktisch, informativ, ideenreich. Der interdisziplinäre Newsletter für Heilmittelerbinger “up|unternehmen praxis” bringt Sie über die aktuelle Gesundheits- und Berufspolitik, betriebswirtschaftliche Themen, sowie Abrechnungs- und Praxismanagement auf den neuesten Stand.

Soll der Preis über die Leistung bestimmen

„Guten Morgen, was kostet denn bei Ihnen ein Frühstück?“ – „Fürs Frühstück nehmen wir 8,95 Euro.“ – „Oh prima, das nehme ich. Ich hätte dann gerne eine Kanne Kaffee, ein Glas Orangensaft, Cornflakes, Müsli, Milch, zwei Weizenbrötchen, ein Vollkornbrötchen, ein Croissant, ein Franzbrötchen, zwei Sorten Käse, Butter, ein paar Trauben, eine Banane, ein wenig Ananas, ein Stück Melone und eine Flasche Sekt – zum Mitnehmen.“ Oder: „Guten Tag, mein Auto macht ein seltsames Geräusch. Was kostet die Reparatur?“ – „Guten Tag, für 450 Euro beheben wir das.“

Völlig alltägliche Gespräche – oder? Eher nicht, denn bevor über den Preis verhandelt wird, einigt man sich gewöhnlich zunächst darüber, welche Leistung denn dafür erbracht werden soll. Das ist doch normal?! Scheinbar nicht, denn wenn man die sich die Verhandlungen zwischen der GKV und den Heilmittelverbänden anschaut, muss man zu dem Schluss kommen, dass das zumindest in der Heilmittelbranche wohl doch nicht normal ist. Dort stehen die Honorare im Fokus und nicht, welche Leistungen eigentlich bedarfsgerecht sind und was die Therapie bei den Patienten bewirken soll. Im Schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigen wir uns darum mit der Frage, wie sich die Preise auf die Therapiequalität auswirken und worüber man in der Branche endlich wirklich sprechen sollte.

Außerdem gibt es Neuigkeiten in eigener Sache: Wir freuen uns, den Physiotherapeuten Olav Gerlach als neues Mitglied der up-Familie begrüßen zu dürfen. Er ist eines von derzeit drei Mitgliedern des neuen up-Herausgeberboards. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie natürlich im Heft.

Genießen Sie die Frühlingssonne und haben Sie einen erfolgreichen Monat.

up Magazin für Therapeuten 05/2021
Blick ins Heft...
Mit den besten Grüßen
Yvonne Millar
Yvonne Millar, Redakteurin bei up | unternehmen praxis
Mehr über Yvonne Millar...
Was noch im Heft ist, wir aber nicht erwähnt haben…
  • … ist das Thema Modellklausel. Sie soll erneut verlängert werden und zwar bis 2026. Doch dagegen regt sich Widerstand, von Seiten der Verbände, aber auch aus der Politik.
  • … sind PoC-Tests in der Praxis. Arbeitgeber sind mittlerweile verpflichtet, ihren Mitarbeitern Tests anzubieten. Praxisinhaber können die Kosten mit der KV abrechnen. Wir erklären, wie.
  • … ist der erste Teil unserer Reihe zum Umgang mit Behörden, Ämtern etc., die sich gern einmal in der Praxis umschauen möchten. Diesmal steht die Berufsgenossenschaft im Fokus.

Schwerpunktartikel in dieser Ausgabe

© Werawad Ruangjaroon

Freiräume bei Privat-Preisen nutzen

Wenn man etwas von den GKV-Vertragsverhandlungen lernen kann, dann die Erkenntni…

© Studio4

Die Auswirkungen von Preisen auf die Therapie-Qualität in der Heilmittel-Branche

Welche Auswirkungen haben Preisverhandlungen auf die Therapiequalität? Und wer …

© fotosipsak

„Behandlungseinheit“ – die große Unbekannte

Der Heilmittelkatalog (HMK) legt fest, wie viele Behandlungseinheiten Therapie b…

© Arendt Schmolze

Warum eine Branche sich trauen sollte

Der aktuelle Schiedsspruch zu den Physiotherapie-Rahmenverträgen beschäftigt s…

Weitere Artikel in dieser Ausgbe zum Beispiel...

© Juanmonino

Ein anderer Blick auf die Welt

Bei Autismus handelt es sich um eine neurologische Entwicklungsstörung, die sich auf die soziale Interaktion, die Kommunikation und das Verhalten auswirkt. Genaue Zahlen zur Häufigkeit von Autismus in Deutschland gibt es laut Umweltbundesamt nicht. Es wird aber eine weltweite Prävalenz von 0,6 bis 1 Prozent angenommen, wobei Jungen vier Mal häufiger betroffen sind als Mädchen. Es ist also wahrscheinlich, dass auch Therapeuten bei ihrer Arbeit Menschen mit Autismus begegnen – aufgrund ihrer Entwicklungsstörung, aber auch wegen anderer Erkrankungen, die damit nicht oder nur indirekt in Verbindung stehen. Therapeuten, die die besonderen Bedürfnisse dieser Patienten kennen, können darauf eingehen und die Zusammenarbeit für beide Seiten so erleichtern.

© Nottomanv1

Teil 3 der Reihe #Instagram

Sie haben die ersten Posts veröffentlicht und Ihren Followern Einblicke in Ihren Praxisalltag gewährt. Nun müssen Sie geduldig sein, denn eine Fangemeinde baut sich nicht von heute auf morgen auf. Um Ihren Lesern und auch potenziellen Followern weiteren Mehrwert zu bieten, können Sie auch Videos veröffentlichen. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Wir zeigen sie Ihnen.

© BrianAJackson

Datenschutz: Schadensersatz wegen fehlgeleiteter E-Mail

Wenn E-Mails nicht an den Adressaten gesendet werden, sondern versehentlich bei einem Dritten landen, kann das teuer werden. Das Landgericht Darmstadt sprach kürzlich einem Betroffenen ein Schmerzensgeld von 1.000 Euro zu – nicht zuletzt, weil er über die fehlgeleitete Mail nicht informiert wurde (Az.: 13 O 244/19).

© Stadtratte

KfW-Sonderprogramm bis Jahresende verlängert

Das Corona-Sonderprogramm der KfW-Förderbank wird bis Ende 2021 verlängert. Das teilten die Bundesregierung und die KfW kürzlich mit. Außerdem sind die Kreditobergrenzen seit 1. April 2021 erhöht worden. Auch Therapiepraxen können davon profitieren.

© iStock: Serg_Velusceac

Vom Flügel zur Schiene

Wenn man genau hinschaut, kann man von der Natur viel lernen: Wussten Sie zum Beispiel, dass Forscher der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) sich die Flügel einer Libelle als Vorbild für Gelenkschienen genommen haben? Das besondere an den Flügeln dieser Insekten ist, dass sie sowohl stabil als auch beweglich sein müssen. Erreicht wird das durch Stränge aus einem elastischen Protein. Sie erlauben Bewegungsfreiheit, doch wird ein bestimmter Streckungswinkel erreicht, blockieren kleine Stopper auf den Flügeln die Bewegung und verleihen zusätzlich Stabilität.

© iStock: kieferpix

Sabbatical-Modelle

Ob für eine Weltreise, den Bau des Eigenheims oder einfach für einen Tapetenwechsel: Manchmal wünschen sich Mitarbeiter eine längere Pause vom Job, ein sogenanntes Sabbatical. Die Entscheidung, ob Sie Ihren Mitarbeitern diesen Wunsch erfüllen (können), liegt einzig und allein bei Ihnen. Unklug wäre es jedoch, direkt abzublocken. Besser: Zusammensetzen und versuchen, eine Lösung zu finden, mit der beide Seiten einverstanden sind. So bleiben Mitarbeiter der Praxis langfristig erhalten.

© Prostock-Studio

Sieben Gründe, warum HMK Digital auf jedes Therapeuten-Handy gehört

Der Heilmittelkatalog (HMK) ist nur für Ärzte gemacht? Auf keinen Fall, wenn überhaupt ist er für Ärzte UND Therapeuten da. Denn die Heilmittel-Richtlinie ist die Arbeitsgrundlage für jede Praxis, die gesetzlich versicherte Patienten behandelt. Und das macht immerhin 80 Prozent des Umsatzes in der Heilmittelbranche aus. Jenny Lazinka hat die App mitentwickelt und erklärt im Interview, wie sie Praxisinhabern und Therapeuten die Arbeit erleichtert.

© mikimad

Nutzen Sie schon die ICF im Praxisalltag?

Die International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) hilft Therapeuten dabei, strukturiert und einheitlich die Einschränkungen in der Lebensqualität eines Menschen zu beschreiben. Sie kann in allen Punkten des Therapieprozesses von der Anamnese und Befundung über die Therapiezieldefinition, die Dokumentation bis zum Therapiebericht genutzt werden, um den Status Quo zu beschreiben und die erzielten Fortschritte aufzeigen. Sie hilft den Therapeuten dabei, immer in der Lebenswirklichkeit des Patienten zu bleiben, diesen abzuholen und zu motivieren.

© Mlenny

„Guten Tag, hier ist die Berufsgenossenschaft“

Sie leeren Ihren Briefkasten, da fällt Ihnen ein Schreiben der Berufsgenossenschaft in die Hände: Herzlichen Glückwunsch! Sie haben eine Betriebsbegehung gewonnen. Die Berufsgenossenschaften prüfen dabei, ob Sie alle Kriterien des Arbeitsschutzes sowie Schutzmaßnahmen für die Mitarbeitergesundheit erfüllen. Eine solche Begehung ist kein Grund zur Sorge. Doch müssen Sie die BGW überhaupt in Ihre Praxisräume lassen?

Trotz korrigierter GKV-Zahlen: Deutlicher Behandlungsrückgang im ersten Corona Lockdown

Die Zahlen des GKV-Heilmittel-Informationsportals für das erste Halbjahr 2020 sind im Januar 2021 nicht nur mit großer Verspätung, sondern auch noch falsch veröffentlicht worden. Inzwischen wurden die Angaben im März korrigiert und im April erneut veröffentlicht. Auch nach den Korrekturen sind die Daten erwartungsgemäß durch die Corona-Pandemie bestimmt, erfreulicherweise sind die Auswirkungen jedoch nicht ganz so stark wie ursprünglich berichtet.

© iStock: Rawpixel,Arendt Schmolze

Neues up-Herausgeberboard geht an den Start

Ein vereinendes Medium, das die Meinung aller Heilmittelberufe gleichberechtigt abbildet und den Austausch noch stärker fördert – genau das ist der Weg, den Ralf Buchner zukünftig mit up|unternehmen praxis gehen möchte. Realisiert werden soll diese strategische Neuausrichtung durch ein up-Herausgeberboard. Dr. Barbara Wellner, Logopädin, und Olav Gerlach, angestellter Physiotherapeut, bilden zusammen mit Ralf Buchner das neue Herausgeberteam der up. Die beiden, und zukünftig weitere Vertreter aller Heilmittelberufe, sollen für den nötigen Meinungspluralismus in der up sorgen. Wie das konkret aussehen wird, haben die drei in einem Interview verraten.

© iStock: fizkes

Zielvereinbarungsgespräch und Erfolgsfaktoren-Methode

Zur Mitarbeiterführung gehört es, jeden im Team zu motivieren und zu Erfolgen zu leiten. Erfolg ist erkennbar und fühlbar, wenn Ziele erreicht werden. Der Rahmen eines Jahresgesprächs eignet sich, um konkrete individuelle Ziele und Erfolgsfaktoren idealerweise gemeinsam mit dem Mitarbeiter zu entwickeln und zu vereinbaren.

© iStock: webphotographeer

Modellklausel darf nicht erst 2026 enden

Am 12. April 2021 fand im Deutschen Bundestag die Anhörung zum Entwurf des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) statt. Da die geplante Verlängerung der Modellklausel bis 2026 Teil des Entwurfs ist, haben sich auch Vertreter der Therapieberufe zu Wort gemeldet. Wir haben uns angeschaut, was der SHV, der Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe (HVG), das Bündnis Therapieberufe und der Arbeitskreis Berufsgesetz der Logopäden davon halten. Soviel vorweg: Alle sind gegen die geplante Verlängerung der Modellklausel bis Ende 2026.

Datenschutz?…! Welche Datenpannen werden im medizinischen Bereich gemeldet?

Von Niels Köhrer, externer Datenschutzbeauftragter für up|plus-Kunden Die Datenschutz-Aufsichtsbehörden der Länder veröffentlichen jedes Jahr einen Tätigkeitsbericht. So ist kürzlich jener der schleswig-holsteinischen Behörde erschienen. Dort wurden die am häufigsten gemeldeten Datenpannen des vergangenen Jahres im Medizinbereich aufgeführt. Ein Anlass zu schauen, in welchen Bereichen datenschutzrechtlich die größten Fehlerquellen lauern:

© Artem Zakharov

Urteil: Auch Geimpfte müssen bei Corona-Kontakten in Quarantäne

Wer gegen Corona geimpft ist, muss bei Kontakt mit einem Corona-Infizierten auch weiterhin in die 14-tägige Quarantäne. Das hat das Verwaltungsgericht in Neustadt an der Weinstraße kürzlich entschieden (Az. 5 L 242/21.NW und 243/21.NW).

© iStock: lucigerma

Urteil: Kosten für Hausrufnotsystem steuerlich absetzbar

Die Kosten für ein Hausnotrufsystem sind als haushaltsnahe Dienstleistungen steuerlich absetzbar. Das hat das Sächsische Finanzgericht kürzlich entschieden. Dies gelte nicht nur für Senioren, die in betreuten Wohnanlagen leben (wie es der Bundesfinanzhof schon 2015 entschied), sondern auch für Alleinlebende (Az. 2 K 323/20).

© DonNichols

Themenschwerpunkt 5.2021: Preis und Leistung

Wenn man aus den aktuellen Vertragsverhandlungen zwischen Heilmittelverbänden und der GKV etwas lernen kann, dann, dass zu viel über Geld und Honorare und zu wenig über Strukturen, Leistungen und Ergebnisse geredet wird. Die aktuellen Strukturen führen leider nicht dazu, dass die Ergebnisse der Therapie besser werden. Ganz im Gegenteil, sie frustrieren viele Therapeuten. Da hilft es auch nicht, wenn versucht wird mit höheren Honoraren/Gehältern die strukturellen Fehler des GKV-Heilmittel-Systems zu kompensieren.

© iStock: Alexandr Makarov

Schutzschilde ausfahren

Ein Mitarbeiter ist krank, die Kollegen geben zickige Antworten, weil sie dessen Termine übernehmen müssen, und die Patienten beklagen sich wortstark über die so entstandenen Wartezeiten. Als Sie dann noch ein neuer Patient anschreit, weil er mehr als nur die Behandlung erhalten möchte, die ihm sein Arzt verordnet hat, setzt das dem Ganzen die Krone auf. Als Chef und Direktor des heutigen Affenzirkus sind Sie kurz davor, zum verbalen Rundumschlag anzusetzen. Doch das ist keine gute Idee. Besser: Entziehen Sie sich den Wortgefechten und lassen Sie die Angriffe einfach an sich abprallen.

© SilviaJansen

BSG: Krankenkasse muss Basis-Pflege in Senioren-WGs übernehmen

Krankenkassen müssen die Kosten für die Basis-Pflege auch in ambulant betreuten Senioren-WGs tragen. Das hat das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel kürzlich entschieden (Az.: B 3 KR 1/20 R; B 3 KR 2/20 R; B 3 KR 14/19 R).

© iStock: martin-dm

Spahn will mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte

Wer vollständig gegen das Corona-Virus geimpft ist, soll bald mehr Freiheiten bekommen. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kürzlich in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ an.

© iStock: fermate

IFK und VDB klagen gemeinsam gegen Schiedsspruch

Der Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten (IFK) und der VDB-Physiotherapieverband klagen gemeinsam gegen Teile des aktuellen Schiedsspruchs Physiotherapie.

© iStock: marchmeena29

RKI: Bei Geimpften geringeres Risiko einer Virusübertragung

Vollständig Geimpfte spielen bei der Verbreitung von Corona nach Auffassung des Robert Koch-Instituts (RKI) „keine wesentlich Rolle mehr“. Das geht aus einem Schreiben des Instituts an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hervor.

© iStock: calvste

Sachsen: Auszubildende der Ergo-, Physiotherapie und Logopädie können sich Schulgeld erstatten lassen

Gute Nachrichten für Auszubildende der Berufe Medizinisch-technische Assistenten, Pharmazeutisch-technische Assistenten, Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie und weitere in Sachsen: Bis zu 4.000 Auszubildende können sich ab dem kommenden Schuljahr das Schulgeld aus Steuermitteln erstatten lassen, so der Beschluss der sächsischen Landesregierung.

© iStock: Xsandra

BGW aktualisiert Arbeitsschutzstandard für therapeutische Praxen

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat kürzlich den Arbeitsschutzstandard für therapeutische Praxen aktualisiert. In der neuen Fassung wurden die ehemaligen Standards Logopädie, Ergo- und Physiotherapie zusammengeführt und an die aktuelle „SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung“ (ArbSchV) sowie die „SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel“ und den „SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) angepasst.

© iStock: Circle Creative Studio

Betrieblicher Infektionsschutz: verbindliches Testangebot in Unternehmen kommt

Am Dienstag, den 13. April 2021, hat sich die Bundesregierung darauf geeinigt, Arbeitgeber ab kommender Woche dazu zu verpflichten, ihren Mitarbeitern Coronavirus-Schnell- oder Selbsttests anzubieten. Alle Arbeitnehmer, die nicht im Homeoffice arbeiten, haben nun die Möglichkeit, sich zuhause oder im Betrieb mindestens einmal die Woche zu testen.

© bob_bosewell

Auch PKV verlängert Corona-Sonderregelungen bis Ende Juni 2021

Angesichts weiter steigender Corona-Infektionen hat auch der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) die Sonderregelungen bis zum 30. Juni 2021 verlängert. Befristet bis zu diesem Termin erhalten Heilmittelerbringer weiterhin die Hygienepauschale von 1,50 Euro je Behandlung, heißt es in einer PKV-Mitteilung.

Kostenerstattung PoC-Antigen-Tests: So gehen Sie vor

Am 18. März 2021 haben wir darüber berichtet, dass Sie für sich und Ihre Mitarbeiter zehn PoC-Antigen-Tests pro Person und Monat beschaffen, anwenden und gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) abrechnen dürfen. Basis dessen ist die am 8. März 2021 in Kraft getretene aktualisierte Coronavirus-Testverordnung (TestV). Mittlerweile sind die Details zur Antragsstellung bekannt. Wir haben das Wichtigste für Sie zusammengefasst.

© iStock: oceandigital

Corona-Folgen: 40 Prozent weniger Knie- und Hüft-OPs

Die Corona-Pandemie hat zu einem starken Rückgang von Knie- und Hüft-Operationen geführt. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres sank die Zahl um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das geht aus einer DAK-Auswertung der Krankenhausdaten von 2019 bis 2021 hervor. Bereits im Corona-Jahr 2020 wurden im Vergleich zum Vorjahr 17 Prozent weniger Knie-OPs und zwölf Prozent weniger Hüft-OPs registriert.

Frau mit Smartphone während des Trainings zuhause © iStock: Antonio_Diaz

App „Vivira“ auf Rezept: Physiotherapie-Übungen für zu Hause

„Vivira“ ist eine Trainings-App, die sich an Patienten mit Rücken-, Knie- und Hüftschmerzen sowie Arthrose in Knie, Hüfte und Wirbelsäule richtet. Benutzer erhalten täglich vier Physio-Übungen, die sie eigenständig zu Hause durchführen können, um akute und chronische Schmerzen zu reduzieren. Die App ist eine ergänzende Maßnahme zur Therapie – etwa einer medikamentösen, physiotherapeutischen oder physikalischen – und kann sowohl vor, während als auch im Anschluss an diese zum Einsatz kommen.

© iStock: mediaphotos

LHB: Antragsverfahren verschlechtert und Risiko der Überbehandlung

Ein Schritt vor und einen zurück – so könnte man die Entwicklung um die Verordnung von langfristigem Heilmittelbedarf (LHB) beschreiben. Die Diagnoseliste zum LHB hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) gerade noch um sieben Krankheitsbilder erweitert (up berichtete). Doch das individuelle Antragsverfahren auf langfristigen Heilmittelbedarf hat sich verschlechtert. Zudem besteht das Risiko, dass Behandlungen, die der Arzt zwar verordnet hat, die die Höchstmenge je VO jedoch überschreiten, am Ende nicht vergütet werden.

© iStock: anyaberkut

Physiotherapie: Neue Preise, alte Übergangsregelungen

Die Schiedsstelle hat für die Physiotherapie eine Anpassung der Höchstpreise nach § 125b SGB V um 1,51 Prozent zum 1. April 2021 festgesetzt. Der GKV-Spitzenverband hat die neue Preisliste bereits unter www.gkv-heilmittel.de veröffentlicht.

© iStock: Stadtratte

GKV-Spitzenverband kündigt Rahmenvorgaben zur Wirtschaftlichkeitsprüfung auf

Das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) machte es notwendig, die Rahmenvorgaben zur Wirtschaftlichkeitsprüfung zu überarbeiten. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) habe sie sich mit den Kassen eigentlich darauf verständigt, das „Regressrisiko für die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen deutlich zu verringern und ihnen Erleichterungen bei Wirtschaftlichkeitsprüfungen zu verschaffen.“ Der GKV-Spitzenverband hat die Rahmenvorgaben nun jedoch zum 31. Oktober 2021 gekündigt.

© iStock: Aldo Ottaviani

Sonderregelungen für Heilmittelbereich bis 30. September 2021 verlängert

Die für den Heilmittelbereich beschlossenen Ausnahmeregelungen, die die Kassenverbände auf Bundesebene und der GKV-Spitzenverband 2020 aufgrund der Corona-Pandemie beschlossen haben, wurden nun bis zum 30. September 2021 verlängert. Heilmittelerbringer können weiterhin die Hygienepauschale in Höhe von 1,50 Euro je Verordnung abrechnen, auch die Videotherapie ist weiter möglich. Bestehen bleiben zudem die Fristen für den Behandlungsbeginn und die Unterbrechungsfrist für Behandlungen.

© iStock: ChooChin

G-BA: Podologen bei Zweitmeinung zu diabetischem Fuß einbeziehen

Auch Angehörige nichtärztlicher Fachberufe sollen in das Zweitmeinungsverfahren vor Amputationen beim Diabetischen Fußsyndrom einbezogen werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in seiner Sitzung (18. März) entschieden, neben den Fachärzten u.a. auch Podologen oder Medizinische Fußpfleger zu diesen Beratungen hinzuzuziehen.

© iStock: gopixa

Vorschlag abgelehnt: DVE distanziert sich von Preissteigerung um 3,41 Prozent

Vergangene Woche haben wir darüber berichtet, dass sich der Bundesverband für Ergotherapeuten in Deutschland e. V. (BED) und der Deutsche Verband der Ergotherapeuten e. V. (DVE) mit der GKV auf eine vorläufige Preissteigerung von 3,41 Prozent verständigt haben. Nun meldet der DVE, dass er Abstand von diesem Kompromissvorschlag nimmt.