Dieses Prinzip haben die Forscher auf eine Gelenkbandage übertragen. Denn mit üblichen Bandagen ist nur das eine oder andere möglich – Bewegung oder Flexibilität. Die Gelenkschiene der Kieler Forscher lässt sich über einer elastischen Textilbandage tragen, ein Scharnier aus Polymilchsäure blockiert die Handbewegung ab einem Winkel von 70 Grad und stabilisiert so das Gelenk. Weitere Vorteile: Die Schiene wiegt nur 23 Gramm, ist kostengünstig, denn sie kann mit einem 3D-Drucker hergestellt werden, und sie lässt sich für Hand-, aber auch Ellenbogen- und Kniegelenke anpassen. Ein Patent haben die Forscher schon angemeldet. Sie sind nun auf der Suche nach einem Partner aus der Industrie, um ihre Erfindung auf den Markt zu bringen.
Die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Übertragen von Phänomenen der Natur in die Technik befasst, heißt übrigens Bionik – eine Kombination aus Biologie und Technik. Nun hat natürlich nicht jeder die Ausbildung, Fachkenntnisse, Zeit und Ausstattung, um die cleveren Lösungen der Natur in für den Menschen nützliche Technik zu übertragen. Aber wir können sicher alle etwas von der Natur lernen – gerade jetzt im Frühling. Denn egal was passiert, die Natur gibt nicht auf. Es geht immer weiter. Der Kirschbaum vor meinem Fenster lässt sich von Corona nicht beirren. Er blüht genauso schön, wie er es im vergangenen Jahr während des ersten Lockdowns und in den Jahren davor getan hat.
Mehr zur Gelenkschiene können Sie übrigens auf der Website der Uni Kiel nachlesen https://www.uni-kiel.de/de/24-gelenkschiene oder sich hier in einem Video in der ARD Mediathek anschauen: https://tinyurl.com/zkx6jrw8.
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