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Auswirkungen der bundeseinheitlichen Höchstpreise - Themenschwerpunkt im Magazin 8 2019

Kommunikation mit Ärzten

Verordnungsverhalten beobachten und Ängste nehmen

Die neuen Preise wirken sich nicht nur auf Therapeuten und Patienten aus, auch die Ärzte sind indirekt davon betroffen. Denn sie verordnen nun Leistungen, die höhere Kosten verursachen, ihre Heilmittelbudgets sind aber (noch) gleichgeblieben. Außerdem reagiert der ein oder andere Arzt möglicherweise mit Unverständnis oder gar Neid, wenn er die neuen Preise für Heilmittelleistungen in der Praxissoftware sieht.

Gehen Sie darauf ein, indem Sie…

Angst vor Regressen nehmen

Ärzte haben die Hoheit über den Rezeptblock, gleichzeitig droht ihnen Ärger in Form von Regressen, wenn sie ihr Budget überschreiten. Da führen die gestiegenen Preise bei manch einem dazu, dass sich noch eine Sorgenfalte mehr auf der Stirn bildet. Dem sollten Sie beherzt entgegentreten:

  • Haben Sie ein Auge auf das Verordnungsverhalten der Ärzte. Sobald Sie dabei Abweichungen beobachten, suchen Sie das Gespräch.
  • Überzeugen Sie die Ärzte mit guten Argumenten davon, die erforderlichen Leistungen für ihre Patienten weiterhin zu verordnen. Zeigen Sie auf, was die Therapie für die Patienten bewirkt und weiter bewirken kann.
  • Bei Unsicherheiten wegen des Budgets sollen Ärzte bei der für sie zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) nachfragen, wie eine rückwirkende Anpassung an die neuen Preise geregelt ist.
  • up|plus Kunden erhalten entsprechende Informationen auch über unsere Hotline unter 0800 / 94 77 360.

Tipp: Beobachten Sie die Kommunikation der Ärzte untereinander bezüglich der neuen Preise, etwa indem Sie sich regelmäßig auf der Website der Kassenärztlichen Vereinigung in Ihrer Region umschauen. So wissen Sie, welche Informationen die Kassenärzte bekommen und können dies bei der Kommunikation berücksichtigen.

Neidgefühle entschärfen

Sieht beispielsweise ein Kinderarzt in der Praxissoftware, dass er für die Betreuung eines Kindes für das gesamte Quartal weniger Vergütung erhält, als ein Logopäde für eine Behandlungseinheit, kann das schon Neid hervorrufen. Besonders, weil der Arzt zudem das Regressrisiko für seine Verordnung trägt.

An dieser Situation können Sie als Praxisinhaber nichts ändern. Es ist aber auch nicht in Ihrem Interesse, Neidgefühle noch weiter zu befeuern. Treten Sie darum im Umgang mit den Ärzten zurückhaltend auf. Kommunizieren Sie die neuen Preise als das, was sie sind: eine längst überfällige Anpassung, die dazu beitragen soll, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sodass am Ende überhaupt noch Therapeuten da sind, die die Verordnungen der Ärzte erfüllen und die Patienten mit den erforderlichen Behandlungen versorgen können.

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