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Pneumatron®

Melanie Haberstroh setzt das Schröpverfahren unter anderem zur Narbenmassage ein
Mein Therapiefavorit ist das Pneumatron® von Pneumed. Im Unterschied zu anderen Schröpfverfahren, die mit einem konstanten Unterdruck arbeiten, erzeugt das Pneumatron® einen intermittierenden Unterdruck. Diese Pulsationsmassage zieht die Haut an und lässt sie wieder los, zieht sie an, lässt sie los, zieht sie an, lässt sie los, usw. Die Intensität wird über sieben Stufen hinweg reguliert. Das Gerät eignet sich super zur Narbenmassage, zum Lösen von Verspannungen und zur Faszienbehandlung.
© Melanie Haberstroh

Warum ist es Ihr persönlicher Favorit?

Ich liebe dieses Gerät, weil es so vielseitig anwendbar ist. Es ist zwar nicht leicht zu transportieren und damit eher schlecht für Hausbesuche geeignet, aber wir schätzen es sehr in unserer Praxis. Denn es übernimmt für uns die Vorarbeiten und erleichtert uns so die Arbeit enorm. Die Patienten sind ebenfalls begeistert. Theoretisch wäre es auch für die Wellnessanwendung möglich, aber bei uns ist es zeitlich einfach nicht machbar, diese anzubieten.

Für wen kommt das Pneumatron® infrage?

Wir haben in unserer Praxis zwei Schwerpunkte: Handtherapie und neurologische Erkrankungen. Insofern verwende ich es zur Massage von verhärteten Narben, insbesondere bei handchirurgischen Patienten (z. B. Indikationsschlüssel SB2). Die Pulsationsmassage mobilisiert die einzelnen Hautschichten. Die Narbe wird weicher und wächst nicht an der Unterhaut fest. Im Grunde ist diese Narbenbehandlung aber für jede Körperregion denkbar.

Bei Patienten mit einer neurologischen Erkrankung (EN1, EN2), wie zum Beispiel Multiple Sklerose oder nach Schlaganfall, kommt das Pneumatron® zur Behandlung von Lähmungen zum Einsatz. Ich nutze es außerdem zur Wahrnehmungsschulung bei Patienten mit Chorea Huntington und Demenz. Gerade letztere nehmen ihren Körper oft nicht mehr richtig wahr, zeigen Koordinationsdefizite und haben Probleme, verbalen Input zu verarbeiten. Durch die Pulsationsmassage unterstütze ich die Patienten dabei, ihren Körper zu spüren und sich selbst besser wahrzunehmen.

Was gibt es noch zu beachten?

Die Anwendung an den Händen, den Armen und dem Rücken ist sowohl im Sitzen als auch im Liegen möglich. Die Narbenmassage dauert an den Händen und den Armen fünf bis zehn Minuten – je nach Bedarf. Beim ganzen Rücken sind es 15 bis 20 Minuten.

Zu dem Pneumatron®-Gerät gehören unterschiedlich große Glocken und Aufsätze aus verschiedenen Materialien. Die Echtglasglocken ermöglichen mehr Unterdruck, die Silikonglocken schmiegen sich besser an die Haut an und haben dadurch mehr Auflagefläche. Für die thermische Anwendung eignen sich die Glocken aus Aluminium. Hierzu gibt es ein Extrafach mit Heizlampe, wo die Glocken aufgewärmt werden. Die Wärmebehandlung ist insbesondere für die Anwendung auf dem Rücken toll. Bei Entzündungsprozessen im Rahmen von Multipler Sklerose oder Rheuma (SB5) nehme ich die Glocken häufig aus dem Kühl- oder Gefrierschrank, weil die Patienten Kälte besser tolerieren als Wärme.

Wie sind Sie zum Pneumatron® gekommen?

Ich hatte dieses Gerät schon oft auf Messen gesehen. Mit etwa 3.600 Euro ist die Anschaffung nicht günstig, aber die Investition hat sich für mich absolut gelohnt. Es begleitet mich inzwischen seit meiner Praxiseröffnung 2016. Heute bin ich sehr dankbar, dass wir dieses Gerät haben.

Melanie Haberstroh, Ergotherapeutin & Inhaberin von Ergotherapie Haberstroh, Steinbach-Hallenberg

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