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Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe

Der Herausforderung mit positiver Kraft begegnen
Die bei Männern* am häufigsten auftretende Krebsart ist Prostatakrebs mit etwa 65.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland. Das mittlere Erkrankungsalter liegt derzeit bei 70 Jahren, nur selten erkranken Männer vor dem 50. Lebensjahr. Da etwa drei Viertel der Fälle in einem Anfangsstadium diagnostiziert werden, sind die Heilungschancen gut. Die Prostata liegt unter der Harnblase, umschließt die Harnröhre und grenzt an den Enddarm. In ihr entsteht ein Eiweiß, das prostataspezifische Antigen (PSA). Es ist im Blut messbar und kann bei einem erhöhten Wert auf Krebs hinweisen. Prostatazellen und ihre Krebszellen wachsen durch das Sexualhormon Testosteron. Wird das Hormon gesenkt, kann das das Wachstum verlangsamen.
© klebercordeiro

Betroffene sind oft besorgt, eine Mitschuld an der Entstehung der Krebserkrankung zu tragen. Bisher ist unbekannt, ob eine bestimmte Lebensweise zu Prostatakrebs führt. Genetische Faktoren können eine Rolle spielen: Haben oder hatten nahe Verwandte diesen Krebs, besteht ein höheres Risiko für eine Erkrankung. Verschiedene Therapien und Rehabilitationsmaßnahmen kommen bei der Behandlung zum Einsatz. Besonders in der Nachsorge hilft Physiotherapie bei Beschwerden wie Inkontinenz und Impotenz.

Mit Mut und Kraft Lebensqualität erhalten

Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS) wirkt unter der Schirmherrschaft der Deutschen Krebshilfe und ist Mitglied der europäischen Prostatakrebsvereinigung „Europa UOMO“. Er besteht seit 2000 und umfasst aktuell etwa 200 Selbsthilfegruppen. Damit ist er die größte Organisation im Bereich Prostatakrebs-Selbsthilfe in Europa. Seine Aufgabe ist es, Betroffene und deren Angehörige zu informieren und zu stärken. Im Vordergrund steht ein offener Umgang mit allen Problemen, die mit der Erkrankung zusammenhängen – ganz ohne Tabus.

Betroffene sind nicht allein

Auf der Webseite des Verbands bietet die interaktive Deutschland-Karte einen Überblick über alle Selbsthilfegruppen. So finden Betroffene schnell die nächstgelegene Gruppe. Diese zeigt ihnen durch den Austausch mit anderen Erkrankten, dass sie mit ihren Beschwerden und Sorgen nicht allein sind. Hier können sie neue Kraft sammeln und einen besseren Umgang mit der Erkrankung lernen.

Der BPS informiert unter anderem zu Früherkennung, Diagnose und das Leben mit Prostatakrebs, ebenso zu Behandlungsmöglichkeiten und Nachsorge. Seit 2002 erscheint das BPS-Magazin, alle Ausgaben sind online verfügbar. Broschüren beantworten Fragen beispielsweise zur Rehabilitation oder zu Anwendungsgebieten und Wirkstoffen von Medikamenten. Diese Materialien, sowie die von anderen Organisationen, können kostenfrei bestellt oder heruntergeladen werden. Qualifizierte Ärzte und Einrichtungen für die Therapie sind mit bereitgestellten Listen zu finden. Im Prostatakrebs-Diskussionsforum haben Betroffene die Möglichkeit, sich mit anderen Erkrankten auszutauschen.

Alle Termine zu Veranstaltungen aus dem Bereich Urologie sind veröffentlicht, etwa zu einem Selbsthilfemanagementkurs und einem Tanzworkshop mit Vorträgen. Darüber hinaus bietet der BPS ein kostenloses Informations- und Weiterbildungsprogramm an, zum Beispiel zu Therapien beim fortgeschrittenen Prostatakrebs. Hinweise zu Vorträgen anderer Anbieter sind ebenso zu finden wie BPS-Vorträge zu Themen wie Früherkennung und Behandlungsmethoden.

Weitreichender Einsatz

Zusätzlich gibt es Informationen zu rechtlichen Fragen und hilfreichen Ansprechpartnern. Die Arbeitskreise des BPS, etwa zu Patientenbeteiligung im Gesundheitswesen und zu Psychoonkologie, bearbeiten und diskutieren die vielen Aspekte von Prostatakrebs. Mit dem gewonnenen Wissen unterstützen sie die Selbsthilfegruppen. Ein weiterer Arbeitskreis ist als Beratungshotline aktiv, hier stehen Prostatakrebs-Erkrankte Betroffenen telefonisch zur Seite. Der Verband arbeitet außerdem intensiv in mehreren Gremien im Gemeinsamen Bundesausschuss mit.

Der BPS setzt sich stark für Hygienebehälter in Herrentoiletten ein, um Männern mit Harninkontinenz eine diskrete, sichere und hygienische Entsorgung von Vorlagen zu ermöglichen. Er geht das Tabuthema offensiv an, um die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen – auch mit Infoflyern und Aufklebern, die jeder kostenfrei bestellen kann.

Europäischer Prostata-Tag am 15. September

Der Europäische Prostata-Tag findet seit 2005 jährlich statt und wird genutzt, um zu den Ursachen und Therapiemöglichkeiten von Prostatakrebs zu informieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Früherkennung, da dieser Krebs im Frühstadium gute Behandlungschancen hat.

Quelle: Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V.

Fünf Tipps, wenn die Diagnose Krebs ist

Neben der ärztlichen Betreuung und Behandlung ist es wichtig, dass der Betroffene auf sich Acht gibt, um mit der Diagnose besser zurechtzukommen.

  • Mit gesunder Lebensweise Kraft tanken: Ausgewogene Ernährung, wenig Alkohol und Nikotin, regelmäßige Bewegung.
  • Geduld mit sich selbst haben: Dem Körper Zeit für Erholung geben, sich langsam an die neuen Umstände anpassen.
  • Austausch mit anderen: Kann zu einer besseren Verarbeitung der Belastung beitragen – ob mit Ärzten, nahestehenden Personen oder einer Selbsthilfegruppe.
  • Familie, Freunde und Bekannte: Soziale Kontakte aufrechterhalten, um einen starken Rückzug zu vermeiden. Dabei unbedingt mitteilen, was guttut und was nicht.

Arbeitsplatz: Offenen Umgang mit Diagnose genau überlegen, es gibt keine Mitteilungspflicht gegenüber dem Arbeitgeber, jedoch ist mehr Verständnis möglich. Auf die eigene Belastungsgrenze achten.

Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V.

Thomas-Mann-Straße 40

53111 Bonn

Telefon 0228 33 889-500

Beratungshotline 0800 7080 123

Di, Mi und Do von 15:00 bis 18:00 Uhr

www.prostatakrebs-bps.de/

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