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Schritt 2: Entscheider ausfindig machen

Und wie Sie sich bei den Zuständigen Gehör verschaffen
Im zweiten Schritt geht es darum herauszufinden, wer zu den für Sie relevanten Entscheidern gehört. Stellen Sie sich vor, Sie sind passionierter Hobbykoch und möchten von anderen wissen, wie eine Kreation von Ihnen ankommt. Wen laden Sie zum Probeessen ein? Vermutlich diejenigen, die Ihre Leidenschaft zu gutem Essen teilen. Mit wem wir es bei der Lobbyarbeit zu tun haben, können wir uns zwar nicht ganz so frei aussuchen, eine gewisse Selektion können wir aber auch hier vornehmen – und zwar zugunsten jener Entscheider, bei denen das eigene Thema am ehesten auf offene Ohren stößt.
© gremlin

1. Ansprechpartner recherchieren

Schauen Sie als erstes, auf welcher Ebene Sie mit Ihren Forderungen überhaupt agieren – Bund, Bundesland, Bezirk, Kommune, Gemeinde oder der Bezirksausschuss? Erst dann gilt es herauszufinden, welche Person für Ihr Anliegen zuständig ist. Wichtig: Differenzieren Sie Ihre Zielgruppe, wenn Sie mehrere Forderungen haben!

Tipp: Unter www.bundestag.de/abgeordnete/ können Sie sich Abgeordnete nach Fraktionszugehörigkeit, Bundesland, Wahlkreis oder Postleitzahl anzeigen lassen. Klicken Sie auf eine Person, erhalten Sie in der Regel auch direkt die Kontaktdaten.

2. Sich Gehör verschaffen

  • Stimmen meine Ziele mit denen politischer Entscheidungsträger überein?

Finden Sie heraus, welche Argumente des Entscheidungsträgers sich mit Ihren decken. Parallelen motivieren die Entscheider, sich für das Thema zu öffnen.

  • Sind meine Ziele realistisch?

Im Eifer des Gefechts kann es passieren, dass wir zu euphorisch sind und Ziele formulieren, die sehr komplex sind. Diese auszuarbeiten ist zum einen sehr zeitintensiv und kann zum anderen schnell dazu führen, dass wir uns selbst verzetteln. Besser ist es daher, sich kleinere, realistische Ziele zu stecken.

  • Lohnt ein Start in der Lokalpolitik?

Auch wenn Sie etwas auf Bundesebene bewegen möchten, kann es helfen, Ihre Forderungen erst auf Landes- oder sogar Lokalebene an die politischen Entscheider heranzutragen. Der Zugang ist oft einfacher und wenn man erst einmal einen Fuß innerhalb einer Partei in der Tür hat, eröffnen sich oft neue Kontakte auf der nächsten Ebene.

  • Habe ich Verbündete an Bord?

Lobbyarbeit ist Teamarbeit. Je mehr Menschen sich für eine Forderung einsetzen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese von der Politik auch wahrgenommen werden. Allgemeine Interessen werden zudem eher akzeptiert als spezifische Einzelinteressen. Und: Eine größere Gruppe strahlt mehr Präsenz aus. Schauen Sie daher, wer Sie im Umfeld unterstützen kann – innerhalb der Praxis, aber auch andere Praxisinhaber, Verbandszugehörige, bestehende Aktionsgruppen, …

Diese Artikel gehören zum Schwerpunkt Lobbyarbeit:

Themenschwerpunkt 12.2020: Lobbyarbeit

„Ich weiß, was mir missfällt, aber noch nicht, wie ich es ändern kann“ – Interview mit der Sprachtherapeutin Charlott Neuhaus

„Wenn ich das höre, dann leuchten die Augen des Lobbyisten“ – Interview mit Lars Labryga

Schritt 1: Ist-Analyse und Ziele definieren

Schritt 3: Umsetzung Ihrer Pläne

Schritt 4: Arbeit analysieren

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