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Glosse

Kurz vor Schluss: Warum wir bald alle an der Flasche hängen könnten

In der Corona-Pandemie gibt es fast nichts mehr, was es nicht gibt. Restaurants überlegen, im Freien um jeden Tisch ein kleines Glashaus aufbauen, damit auch im Winter Gäste kommen. Schulen geben Wärmflaschen aus, damit die Schüler im Unterricht nicht auskühlen. Wir haben uns also auch nicht großartig gewundert, als wir von einer Untersuchung lasen, die gezeigt hat, dass sich durch bestimmte Mundspülungen die Virenanzahl im Mund- und Rachenraum reduzieren lässt.
© Tempura / elcasanelles

Vorausgesetzt diese ersten Ergebnisse lassen sich in weiteren Studien und klinischen Untersuchungen bestätigen, ließe sich also mit einfacher Mundspülung das Ansteckungsrisiko im Alltag reduzieren. Wie genau könnte das funktionieren? Ganz einfach: Betritt man ein Restaurant, eine Bar oder ein Café, desinfiziert man sich zunächst die Hände, dann wird ein kleiner Becher Mundspülung gereicht. Nach dieser äußerlichen und innerlichen Reinigung, kann man sich schließlich beruhigt mit seinem Gegenüber unterhalten.

Aber auch im Supermarkt, im Einkaufszentrum, im Bus, der Bahn oder bei Veranstaltungen wäre der Spender mit Mundspülung neben einem zur Händedesinfektion denkbar. Am Arbeitsplatz erklingt regelmäßig ein akustisches Signal, das die Mitarbeiter daran erinnert: Es ist nun Zeit, gemeinsam den Becher zu erheben. In der Schule wird jede volle Stunde unter Anleitung der Mund- und Rachenraum desinfiziert, in der Kita natürlich auch. Chöre könnten wieder zusammen singen – wenn sie zuvor gemeinsam gurgeln. Die Band nimmt vor ihrem Auftritt einen kräftigen Schluck und im Club fordert der DJ zum gemeinsamen Nachspülen auf. Wenn man erst einmal beginnt, darüber nachzudenken, ist es gar nicht so schwer, die Desinfektion des Mund-Rachen-Raums in den Alltag zu integrieren.

Es bleibt nur ein Problem: Wohin mit der Mundspülung nach dem Gurgeln? Schließlich ist diese nicht zum Hinunterschlucken gedacht. Und gilt die virenbelastete Flüssigkeit dann als Sondermüll? Müssen wir bald nach einem Endlager für Hektoliter benutzten Rachenreinigers suchen? Aber das wäre vielleicht gar nicht so schwer. In Gorleben soll ja was freiwerden…

Die Details zur o.g. Studie können übrigens in The Journal of Infectious Diseases nachlesen: https://tinyurl.com/y4leuxgj. Denn wie Sie wissen, handelt es sich bei unserem Kurz vor Schluss um eine Glosse, nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung über die Wirksamkeit von Mundspülung gegen Covid-19.

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