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Fahrtenbuch – klassisch oder elektronisch?

Die digitale Alternative kann Zeit und Steuern sparen
Praxisinhaber, die ihren Pkw sowohl beruflich als auch privat nutzen, müssen ihren Wagen entweder nach der Ein-Prozent-Regel versteuern oder ein Fahrtenbuch führen. Ein solches Fahrtenbuch per Hand ist meist lästig und aufwändig. Aber es gibt eine Alternative: das elektronische Fahrtenbuch.
© metamorworks

Während in einem klassischen Fahrtenbuch alles von Hand eingetragen werden muss, nimmt das elektronische Fahrtenbuch alle Strecken automatisch auf. Nur die Festlegung, ob es sich um eine private oder dienstliche Fahrt handelt, muss der Fahrer noch selbst vornehmen. Geschieht dies innerhalb von sieben Tagen nicht, wird die gefahrene Strecke als privat eingestuft.

Allerdings gibt es einen Haken: Das elektronische Fahrtenbuch muss vom Finanzamt akzeptiert werden. Dies ist meist dann der Fall, wenn die Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD) erfüllt werden. Das setzt voraus, dass die Daten aus dem Fahrzeug gewonnen werden und deren Dokumentation nicht manipuliert werden kann. Zudem muss die Erfassung und Auswertung rechtssicher sein und lückenlos erfolgen.

Vimcar

Wer sich für ein elektronisches Fahrtenbuch entscheidet, sollte vorsichtshalber vorher bei seinem Finanzamt nachfragen, ob das gewünschte Gerät auch anerkannt wird. Einer der bekanntesten Anbieter ist das Vimcar-Fahrtenbuch, das laut eigener Aussage finanzamtkonform ist und mit Steuerberatern entwickelt wurde. Hier wird mithilfe eines OBD2-Steckers jede Fahrt automatisch aufgezeichnet und in der Fahrtenbuch-App bzw. auf dem PC gespeichert. Monatliche Kosten: 19,90 Euro netto. Mindestlaufzeit: ein Jahr.

FLEETIZE

Auch beim FLEETIZE ROUTES-Fahrtenbuch wird der GPS-Tracker lediglich an den OBD2-Anschluss des Fahrzeugs angeschlossen. Dieses Gerät ist u. a. kompatibel mit allen Benziner-Pkw ab Baujahr 2001, allen Diesel-Pkw ab Baujahr 2002 sowie allen Elektro-Autos wie Renault Zoe, Tesla sowie BMW i-Modelle mit dem OBD2-Diagnoseanschluss. Es entspricht laut Hersteller-Angaben den in § 8 Abs. 2 des Einkommensteuergesetzes (EStG) genannten Anforderungen an ein elektronisches Fahrtenbuch. Monatliche Kosten: 15,95 Euro bei einem Jahr Laufzeit.

KFZ Fahrtenbuch

Beim KFZ Fahrtenbuch läuft die Aufzeichnung über das mobile GPS des Smartphones. Die kostenlose App ist sowohl für Android als auch iOS erhältlich. Für einen Aufpreis von 4,19 Euro im Monat bei jährlicher Zählweise (bzw. 15,99 Euro im Monat inklusive GPS-Tracker) kann das digitale Fahrtenbuch auch auf dem PC verwendet werden.

Laut Auto Bild gibt es bislang noch keinen Testbericht zu digitalen Fahrtenbüchern. Stiftung Warentest hat lediglich auf die strengen Anforderungen an solche elektronischen Fahrtenbücher hingewiesen.

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