Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie
Die DAHTH möchte die Handtherapie in Deutschland stärker etablieren und bemüht sich deshalb um einen fachübergreifenden Kontakt zu Kliniken und Praxen im In- und Ausland. Sie unterstützt die Kommunikation zwischen Handtherapeuten und -chirurgen, entwirft evidenzbasierte Behandlungsleitlinien und setzt diese um. Außerdem kümmert sich die Arbeitsgemeinschaft um die Standardisierung und Qualitätssicherung in der handtherapeutischen Befunderhebung und Behandlung.
Um berufliche Bildung zu fördern, entwickelt die DAHTH die international anerkannte Zusatzqualifikation „Handtherapeut DAHTH“ konzeptionell und fachlich weiter. Darüber hinaus bietet die Arbeitsgemeinschaft Fortbildungen an und unterstützt Fachpublikationen sowie Symposien. Jährlich veranstaltet sie gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie eine Tagung und beteiligt sich am Jahreskongress der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie.
Therapie stetig verbessern
Die DAHTH beteiligt sich aktiv an nationalen und internationalen Projekten. Sie wirkt an interdisziplinären Versorgungsleitlinien sowie Boost-Projects und Forschungsvorhaben mit, etwa dem Leuchtturmprojekt „Hand“, in dem es um die Implementierung der ICF Core Sets der Hand in der klinischen Praxis ging. Daneben erarbeitet sie Behandlungskonzepte, beispielsweise zur Nachbehandlung von konservativ versorgten Instabilitäten des skapholunären Bands (SL-Band).
Was genau ist Handtherapie?
Bei der Handtherapie geht es um die Rehabilitation von Patienten mit angeborenen, traumatischen und degenerativen Erkrankungen der oberen Extremität und deren Auswirkungen, wie Sehnen- oder Nervenverletzungen, Rheumatoide Arthritis, Arthrose und Schmerzsyndrome. Der zielgerichtete, automatisierte und koordinierte Gebrauch der funktionsgestörten Hand soll erarbeitet werden. Ziel ist es, dass der Patient frühere Tätigkeiten und Bewegungen weitestgehend ausführen kann, um seinen sozialen, häuslichen und beruflichen Anforderungen wieder gerecht werden zu können.
Zur Handtherapie gehören unterschiedliche Behandlungsmethoden, etwa die Schienenbehandlung, Manuelle Therapie, Sensibilitätstraining, aktive und passive Bewegungsübungen, PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation), Selbsthilfe-Training bei den Aktivitäten des täglichen Lebens und physikalische Maßnahmen.
Regionaler Austausch für Handtherapeuten
Handtherapeuten können sich deutschlandweit in regionalen Gruppen interdisziplinär austauschen. In jeder Gruppe sind mindestens fünf Teilnehmer aktiv – Ärzte, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten. Mehrmals im Jahr finden Treffen statt, an denen DAHTH-Mitglieder kostenlos teilnehmen können. Für Nichtmitglieder besteht die Möglichkeit, kostenpflichtig bis zu drei Veranstaltungen zu besuchen.
In den regionalen Gruppen werden nicht nur Erfahrungen besprochen, sondern auch gegenseitige Hospitationen durchgeführt. Öffentlichkeitsarbeit, Zusammenarbeit mit ortsansässigen Handchirurgen und Konzeptentwicklung zu handspezifischen Themen gehören ebenfalls zum Aufgabenspektrum.
Angebote für Mitglieder
Eine DAHTH-Mitgliedschaft kostet aktuell 100 Euro pro Jahr. Mitglieder profitieren von vergünstigten Kursgebühren beim Erwerb der Zusatzqualifikation sowie ermäßigten Teilnahmekosten beim Jahreskongress. Sie können ihre geschäftlichen Kontaktdaten kostenlos in der Online-Therapeuten-Datenbank der DAHTH veröffentlichen lassen, auf die Ärzte und Patienten zugreifen.
Mitglieder dürfen am Visitor-Programm teilnehmen und in diesem Rahmen bei Handtherapeuten im In- und Ausland hospitieren, bzw. selbst Hospitationsplätze anbieten. Engagement im Bereich der Handtherapie wird mit Stipendien gefördert.
Zweimal pro Jahr erscheint eine Zeitschrift, die für Mitglieder kostenlos ist. Ebenso stehen Mitgliedern Fachanleitungen, Übungsartikel und Studienergebnisse als kostenloser Download zur Verfügung.
Wie Sie Mitglied werden, erfahren Sie auf der Website der DAHTH.
So werden Sie Handtherapeut
Der Erfolg von Operationen und konservativen Behandlungsmöglichkeiten hängt von einer qualifizierten therapeutischen Nachbehandlung durch entsprechend ausgebildete Therapeuten ab. Die DAHTH hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie eine Weiterbildung entwickelt, die stets auf dem aktuellen, international anerkannten Stand der medizinischen und therapeutischen Kenntnisse für die Rehabilitation von Funktionsstörungen der menschlichen Hand basiert.
Die Zusatzqualifikation zum „Handtherapeuten DAHTH“ richtet sich an Ergo- und Physiotherapeuten. Der Lehrgang umfasst insgesamt 450 Unterrichtseinheiten in zwölf thematischen Modulen. Diese gliedern sich in fachübergreifende, fachspezifische und fachpraktische Teilbereiche, die die wichtigen Grundlagen für die therapeutische Arbeit in der Handrehabilitation beinhalten. Die einzelnen Module sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander besucht werden.
Der Ablauf sieht vor, dass Sie alle Module absolvieren, die geforderte Berufspraxis erwerben und eine mündliche Prüfung ablegen. Wenn Sie die Prüfung bestehen, erhalten Sie eine Urkunde und die Erlaubnis, sich Handtherapeut DAHTH zu nennen.
Diese Qualifikation wird von Berufsverbänden, wie der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und der Deutschen Gesellschaft der plastischen, rekonstruktiven und ästhetischen Chirurgen, anerkannt und empfohlen. Ausführliche Informationen zum Aufbau der Weiterbildung, zu Zugangsvoraussetzungen, Referenten, Inhalten und Kosten sowie zum Ablauf und zur Abschlussprüfung finden Sie auf der Website der DAHTH.
Quelle: Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie e. V.
Geschäftsstelle der
|
Außerdem interessant:
Handtherapie nach Tenolyse der Beuge- und Strecksehnen der Hand förderlich