Mit dem Alter und abhängig von individuellen Risikofaktoren steigt das Delirrisiko. Das Delir ist eine akute Störung der Aufmerksamkeit und Kognition und tritt häufig (40 Prozent) bei älteren Patienten im Krankenhaus auf. Ursachen sind u. a. Infektionen, Elektrolyt- und andere metabolische Störungen sowie Exsikkose, Schlaganfälle, Nebenwirkungen bei Einnahme von Medikamenten und Abhängigkeiten von Alkohol oder Beruhigungs- und Schlafmitteln.
Um delirbedingte Komplikationen bis hin zum Tod, schwere Langzeitfolgen und höhere Pflegekosten zu vermeiden, sind nachhaltige Präventionsmaßnahmen und nicht-medikamentöse Mehrkomponentenkonzepte in interdisziplinären Teams erforderlich. Solche Konzepte benötigen die Mitarbeit aller Berufsgruppen, um die Ursachen rasch zu erkennen und zu behandeln. So sollten sich Physio- und Ergotherapeuten um eine frühe Mobilisierung des Patienten kümmern, um Bewegungseinschränkungen und Muskelabbau zu vermeiden.
Quelle: C. Thomas et al., Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, Ausgabe 8/2021 | + kostenpflichtiger Volltextzugriff
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