Bei der Behandlung von Menschen mit funktioneller Bewegungsstörung spielen physio- und psychotherapeutische Elemente, möglicherweise auch Ergotherapie und Logopädie, meist eine zentrale Rolle. Das eigene Zutun der Betroffenen ist dabei unverzichtbar. Wichtig ist, dass ihnen von Seiten der Behandler ein plausibles Krankheitskonzept angeboten wird. So können sich die Betroffenen eher auf eine Therapie einlassen.
Erkrankte können den gestörten Teil ihres Bewegungssystems nicht bewusst kontrollieren, merken jedoch, dass Aufmerksamkeit, Erwartung und Emotionen die Symptome erheblich beeinflussen. Im Verlauf der Erkrankung führen dysfunktionale Erwartungen zunehmend zu automatisierten und schließlich dauerhaften Fehlanpassungen der Motorik. Durch Neurophysiotherapie lässt sich die Aufmerksamkeit schrittweise von gestörten auf gut funktionierende Bewegungen refokussieren. Am Anfang trainieren die Betroffenen einfache Bewegungen, nach und nach werden die Abläufe immer komplexer.
Quelle: T. Heim, DGN-Kongress 2021, veröffentlicht am 15.11.2021 | + kostenpflichtiger Volltextzugriff
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