Bei einer Osteoporose mit Fraktur können Ärzte Patienten, die das 70. Lebensjahr vollendet haben, für sechs Monate nach dem Akutereignis extrabudgetär Physiotherapie verordnen. Zudem liegt bei Patienten mit einem chronifizierten Schmerzsyndrom oder bei Sturzgefahr ein besonderer Verordnungsbedarf (BVB) vor – unabhängig davon, ob eine Osteoporose vorhanden ist.
Gerade bei Patienten mit chronischen Erkrankungen sei zudem die Bereitschaft der Patienten, etwas für sich selbst zu tun, besonders wichtig, sagte Dr. Anke Böhm von der Sana Klinik Sommerfeld beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin im April 2021. Bei Osteoporose können Übungsprogramme und Elektrotherapie helfen, Schmerzen zu reduzieren und Funktionen zu verbessern. Zudem sei eine regelmäßige Bewegungstherapie mit Eigengewicht zu empfehlen – wenn möglich durch eine High-Impact-Sportart wie Aerobic. Auch ein Funktionstraining eignet sich gut bei Osteoporose. Patienten können bei ihrer Krankenkasse die Erstattung der Kosten beantragen.
Quelle: T. Meißner, ÄrzteZeitung, veröffentlicht am 20.04.2021 | kostenfreier Volltextzugriff
Außerdem interessant:
Spezifischer Rückenschmerz erfordert enge interdisziplinäre Abstimmung
Morbus Sudeck: Leitliniengerechte Behandlung mit Ergo- und Physiotherapie