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Neurofeedback

Bärbel Köppel setzt auf komplexes Therapieverfahren
Das Neurofeedback ist eine Form des Biofeedbacks. Ziel ist es, unbewusst ablaufende Prozesse im Gehirn sichtbar zu machen. Über eine visuelle und akustische Rückmeldung erlernt der Patient, diese Prozesse aktiv zu beeinflussen und zu steuern. Das Ganze erfolgt mittels eines EEGs über ein Spiel, das der Patient auf dem PC-Bildschirm dirigiert. Durch die unmittelbaren Reaktionen des Spiels – das Bild bewegt sich oder nicht – wird das Gehirn für bestimmte Erregungszustände belohnt und lernt.
© Bärbel Köppel

Wie sind Sie dazu gekommen?

Der Praxisalltag ist immer bunt. Das Interesse an dieser Methode wächst. Deshalb habe ich eine Weiterbildung zur zertifizierten Neurofeedback-Therapeutin absolviert.

Wie läuft eine Neurofeedback-Therapie ab und was wird dazu benötigt?

Bei der Anwendung dieser komplexen Methode braucht der Therapeut sowohl ein gehöriges technisches als auch anatomisches und neuropsychologisches Verständnis. Zu den technischen Voraussetzungen gehören ein leistungsstarker PC, eine spezielle Computersoftware wie Brain Avatar, ein zweiter Bildschirm für den Patienten, bequeme Sessel, EEG-Elektroden sowie das Material zum Ableiten eines EEGs.

Wie setzen Sie das Neurofeedback ein?

Ich wende es beispielsweise bei den Indikationen ADS/ADHS, Lernstörungen, Depressionen, Angst-, Schlaf- und bipolare Störungen, Migräne, chronische Schmerzen, Burnout sowie Epilepsie an.

Als optimal erweist sich nach meinen Erfahrungen eine 60-minütige psychisch-funktionelle Behandlung. Ich benötige 20 bis 30 Einheiten für einen sicheren Therapieerfolg – je nach den Einschränkungen meiner Patienten. Nach etwa fünf bis zehn Therapiesitzungen sind erste Erfolge erkennbar. Die Methode ist bei der Ergotherapie anerkannt, und die Kosten werden von den Krankenkassen im Rahmen einer Heilmittelverordnung übernommen.

Wobei kann eine Neurofeedback-Therapie helfen?

Ich habe festgestellt, dass sich bei meinen Patienten Motivation, Ausdauer und Konzentration, Handlungsplanung, die visuelle Wahrnehmung sowie die motorischen Fähigkeiten (Fein- und Grobmotorik/Grafomotorik) spürbar steigern. Das Neurofeedback fördert außerdem die kognitiven Fähigkeiten, also zum Beispiel die Merkfähigkeit, das Kurzzeitgedächtnis sowie das semantische und biografische Gedächtnis. Die Methode hilft dabei, Verhalten zu regulieren, Impulse zu kontrollieren, Ängste abzubauen und zu entspannen.

Warum ist das Neurofeedback Ihr persönlicher Favorit?

Ich bin vor allem vom raschen Therapieerfolg bei meinen Patienten begeistert. Als erfahrene Ergotherapeutin bin ich von der Möglichkeit fasziniert, direkt am Gehirn zu arbeiten, etwa die Zusammenarbeit der Areale oder den Informationsaustausch einzelner Areale zu optimieren, und Funktionen mit einem „mentalen“ Training deutlich zu verbessern.

Bei Schulkindern entspannt sich die Hausaufgabensituation zu Hause oft innerhalb kurzer Zeit. Nach nur einer Therapieeinheit hat sich die Impulskontrolle häufig schon verändert. Patienten mit psychiatrischen Krankheitsbildern zeigen sich emotional stabiler. Gedankenkreise werden unterbrochen, positive Gedanken können zugelassen werden. Viele meiner Patienten empfinden weniger Stress und können deutlich entspannen. Das finde ich toll.

Bärbel Köppel | Ergotherapeutin & Praxisinhaberin, Ergopraxis Köppel, Unna

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