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Deutsche Angst-Hilfe

Du bist nicht allein!
Die menschliche Angst ist eine natürliche Anpassungsleistung und für das Überleben im Sinne der Vermeidung von Gefahren sinnvoll. Bei Angststörungen sind die Angstreaktionen nicht mehr angemessen und führen zu erheblichen Beeinträchtigungen und Belastungen der Betroffenen. Die Angst zeigt sich zum Beispiel als Atemnot, Zittern oder Schwindel. Sie entwickelt eine Eigendynamik, die die Störung permanent aufrechterhält und letztendlich nichts mehr mit „Realängsten“ zu tun hat.
© PixelsEffect

Angststörungen sind damit psychische Störungen, bei denen eine unspezifische Angst oder die konkrete Furcht vor einem Objekt oder einer Situation im Vordergrund steht. Sie sind die häufigste psychische Erkrankung: Etwa 14 Prozent der Deutschen leiden an einer generalisierten Angststörung. Frauen erkranken in etwa doppelt so häufig wie Männer. Das Risiko, im Laufe des Lebens von einer Angststörung betroffen zu sein, liegt zwischen 14 und 29 Prozent.

Selbsthilfe ist elementar

Die Deutsche Angst-Hilfe (DASH) ist seit 1995 der Nachfolgeverein der Angst-Hilfe. Sie unterstützt Angstselbsthilfegruppen im deutschsprachigen Raum mit Informationen, Beratung, Vernetzung und Fortbildungen. Gleichzeitig können sich Erkrankte an die DASH wenden, wenn sie Infomaterial oder eine Beratung durch andere Betroffene wünschen.

Ziel des Vereins ist es, die Öffentlichkeit auf das Thema Angststörungen aufmerksam zu machen und sich gegen Stigmatisierung einzusetzen. Einen besonderen Stellenwert hat die bessere Vernetzung und Zusammenarbeit in der Angstselbsthilfe. Als Mission bezeichnet die DASH ihre Aufgabe “Wir schaffen das alle”. Hier geht es darum, dass sich alle gegenseitig beim Lernen helfen, mit Angst besser umzugehen.

Unterstützer aus der Wissenschaft plädieren bei seelischen Erkrankungen für Selbsthilfe als Ergänzung zu therapeutischen Angeboten. Der Austausch von Betroffenen und Angehörigen trägt zum besseren Krankheitsverständnis, zur Stärkung der Selbstheilungskräfte und zur gesellschaftlichen Inklusion von psychisch kranken Menschen bei. Angstselbsthilfegruppen bieten Betroffenen die Möglichkeit, sich offen über ihre Erfahrungen, Probleme und Erfolge auszutauschen. So erfahren sie, manchmal zum ersten Mal in ihrem Leben, ein tiefgreifendes Verständnis für ihre Situation. Für sozial isolierte Betroffene sind die Gruppen eine Chance, wieder mehr am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Hilfsbedürftige werden zu Helfenden

Mit der DASH-Gruppensuche werden Betroffene und Angstselbsthilfegruppen zusammengebracht. Gruppen können sich auf der interaktiven Karte eintragen und per Postleitzahlensuche von Betroffenen gefunden werden. Erkrankte können außerdem kostenlos, sicher und anonym eine Online-Beratung in Anspruch nehmen, die ehrenamtlich von ehemaligen Betroffenen betreut wird.

Du kannst es schaffen, musst es aber nicht allein

Auf der DASH-Website werden aktuelle Themen der Woche als angstfrei.news aufbereitet, die ein Wegweiser durch die Informationsflut des Internets und der sozialen Netzwerke sind. Betroffene können den Podcast-Mix hören oder Beiträge zum Thema lesen, etwa Neuigkeiten aus der Forschung oder Meinungsbilder. Außerdem finden Erkrankte allgemeine Ratschläge zur Panikbewältigung, Tipps für Stress- und Zeitmanagement sowie für gesunden Schlaf und Informationen über Gesundheitsmaßnahmen und Therapieformen. In der Rubrik „das tut mir gut“ geben Betroffene an, was ihnen in akuten Angstzuständen hilft. daz, die Angst-Zeitschrift, steht als Printausgabe oder als Download kostenpflichtig zur Verfügung.

Fortbildung und Forschung

Die DASH bietet für Selbsthilfegruppenleiter und diejenigen, die es werden möchten, Gruppenleiterschulungen und thematisch wechselnde Fortbildungen für die Bereiche Angst und Depression an. Vielleicht wäre das etwas für Sie? Inhalte sind unter anderem die Grundlagen der Selbsthilfe, die Rolle des Gruppenleiters, Informationen zu den einzelnen Störungstypen, Gesprächsführung, Gruppenregeln und Umgang mit Krisen.

Der Verein lässt seine Arbeit und seine Projekte stetig wissenschaftlich unter die Lupe nehmen, um ihre Wirksamkeit zu evaluieren und das Angebot zu verbessern. Er leistet selbst einen Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion im Bereich Angststörungen und Selbsthilfe, etwa wenn er sein Engagement auf Kongressen vorstellt und als Patientenvertreter an der Entwicklung von Leitlinien teilnimmt.

Stell-dich-deinen-Ängsten-Tag

Immer am zweiten Dienstag im Oktober findet der Aktionstag statt, der Menschen dazu ermutigen soll, sich ihren Ängsten zu stellen und sie zu überwinden. Der Face Your Fears Day wurde 1999 von dem US-amerikanischen Life-Coach Steve Hughes eingeführt, auch um diejenigen zu feiern, die gelernt haben, erfolgreich mit ihren Ängsten umzugehen – denn dazu gehört Mut.

Quelle: Deutsche Angst-Hilfe e. V.

10 Regeln für Angstsituationen

Diese Tipps helfen, mit Angst umzugehen:

  1. Angstgefühle und dabei auftretende körperliche Symptome sind zwar verstärkte, aber normale Stressreaktionen.
  2. Angstreaktionen sind nicht schädlich für die Gesundheit.
  3. In akuten Situationen hilft es, zu beobachten und sich selbst zu beschreiben (innerlich, laut oder handschriftlich), was rundherum geschieht.
  4. Unrealistische Katastrophenvorstellungen verstärken die Angst.
  5. Richtig ist es, in der Situation zu bleiben, bis die Angstreaktion wieder abklingt.
  6. Dabei sollte bewusst beobachtet werden, wie die Angst von allein wieder abnimmt.
  7. Angstsituationen dürfen nicht vermieden werden, außer es droht echte Gefahr.
  8. Es gilt, sich den Situationen auszusetzen, die Angst machen – gegebenenfalls nach Schwierigkeit gestuft.
  9. In Angstsituationen heißt es: Zeit nehmen.
  10. Wichtig ist es, stolz auf kleinste Erfolge zu sein, sich zu loben und sich etwas Gutes zu tun!
Deutsche Angst-Hilfe e. V.

Geschäftsstelle

Bayerstraße 77a, Rückgebäude

80335 München

Telefon 089 21 52 97 72

Mo von 10:00 bis 11:00 Uhr

Fr von 16:00 bis 17:00 Uhr

www.angstselbsthilfe.de

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