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Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen

Hilfestellung für Betroffene und deren Angehörige
Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt – das ist die typische Beschreibung eines Laien, wenn es um bipolare Störungen geht. Diese Erkrankung stellt sowohl die Betroffenen als auch die Angehörigen vor große Herausforderungen. Das Gefühlschaos und die nicht einschätzbaren Phasen machen Angst; Hilflosigkeit entsteht. Schätzungsweise eineinhalb bis drei Prozent unserer Bevölkerung sind von einer bipolaren Störung betroffen. Jedoch werden nur etwa zehn bis fünfzehn Prozent der Betroffenen einer entsprechenden Behandlung zugeführt. Die Deutsche Gesellschaft für bipolare Störungen (DGBS) hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Betroffenen eine Stimme zu geben und einen Trialog zu bilden zwischen Betroffenen, Angehörigen und Spezialisten.
© SIphotography

Sie gibt Ratsuchenden eine schnelle Einschätzung, ob sie betroffen sind, stellt nützliche Downloads zur Verfügung und hilft, die Erkrankung zu verstehen. Die jährlich stattfindende Jahrestagung ist ein Symposium für Fachkräfte, Angehörige und Betroffene gleichermaßen. Dieses Jahr fällt sie aufgrund des Coronavirus leider aus, wird jedoch voraussichtlich im Januar 2021 nachgeholt.

Unterstützung von Betroffenen

Die DGBS informiert, berät und bietet praktische Hilfen für Betroffene und Angehörige. Sie unterstützt den Aufbau und Erhalt von Selbsthilfegruppen und engagiert sich stark in der Öffentlichkeitsarbeit. Eine eigene Rubrik für Frauen beschäftigt sich mit dem Kinderwunsch und deren Möglichkeiten. Hier werden auch Buchtipps zum Thema vorgestellt. Darüber hinaus bietet die Website Informationen über die Erkrankung im Kindes- und Jugendalter.

Beratung am Telefon und per E-Mail

Die telefonische Beratung erfolgt durch selbsthilfeerfahrene Angehörige oder Betroffene und ist zu festen Sprechzeiten erreichbar, die auf der Website der Gesellschaft einsehbar sind. Das Ganze ist auch per E-Mail möglich. Eine Antwort erhält man innerhalb von 48 Stunden. Das Bipolar-Forum dient zum Erfahrungsaustausch für Betroffene, Angehörige und Interessierte. Um Beiträge zu schreiben, benötigt man für die Registrierung nur ein Pseudonym, eine E-Mailadresse und ein Passwort.

Informationen und Tipps online

Auf der Website sind umfangreiche Informationen zur Erkrankung im Erwachsenen- und Jugendalter zu finden – auch in Form von Fachartikeln und Videomaterial. Besonders empfehlenswert sind der Selbsttest, der eine Einschätzung zum persönlichen Empfinden gibt, sowie der Stimmungskalender. Letzterer ist eine große Hilfe beim Erkennen von Zyklen und der Wirkung der Medikamente. Auch ein kostenloser Flyer zum Download steht zur Verfügung.

Mein Elterntipp

Eltern fällt es oft schwer, ihren Kindern die Erkrankung zu erklären. Eine selbst betroffene Mutter hat für ihre Kinder ein Buch geschrieben und verlegt. In ihrer Geschichte „Was ist bloß mit Pepita los?“ geht es um eine erkrankte Mama, die immer wieder Besuch von einem Depressions-Monster und einem Manie-Gespenst bekommt. Das Buch ist sehr ansprechend illustriert. Es zeigt den Alltag auf und wie es der Familie damit geht. Die Autorin nennt sich Pepita Wertig und erschienen ist das Buch im Birgit Groitl Verlag. Ein zweiter Teil ist momentan in Arbeit.

Selbsthilfegruppen

Hilfe zur Selbsthilfe ist für Klienten und Angehörige in so einer Situation sehr hilfreich. Die DGBS bietet sehr viel Unterstützung, etwa in Form eines Verzeichnisses mit deutschlandweiten Selbsthilfegruppen. Wer Interesse hat, eine eigene Selbsthilfegruppe zu gründen, wird ebenfalls unterstützt. Unter der Rubrik „DGBS Lernort Selbsthilfe“ werden Seminare für Aktive in der Bipolar-Selbsthilfe angeboten. Vereinsmitglieder erhalten vergünstigte Unterlagen.

DGBS Kreativ

Bipolar erkrankte Menschen sind meist sehr kreativ. Dabei gibt es viele verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten, wie z. B. Bilder, Gedichte und Fotografien, aber auch Videos und Musik. Vielen hilft es, darüber ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Auf DGBS Kreativ können diese Werke ausgestellt und betrachtet werden. Es ist außerdem eine tolle Möglichkeit, sich Anregungen für Therapiestunden zu holen.

Welt-Bipolar-Tag am 30. März

Am 30. März 2014 fand zum ersten Mal der Welt-Bipolar-Tag statt. Dieser Tag wurde nicht willkürlich ausgewählt, sondern ist der Geburtstag von Vincent Van Gogh. Der berühmte Maler wurde posthum als bipolar diagnostiziert. Der Tag soll vor allem zur Entstigmatisierung der Erkrankung und zur Aufklärung beitragen. Leider wurde er 2020 von der Corona-Pandemie überschattet und die geplanten Veranstaltungen konnten nicht stattfinden. Eine Pressemitteilung zum Welt-Bipolar-Tag finden Sie auf der Homepage.

Online Unterstützungsgruppe für Angehörige

Aufgrund der Corona-Pandemie bietet die DGBS moderierte Angehörigentreffs über Videotelefonie an. Die Teilnahme ist einfach gehandhabt und kostenlos. Es ist auch eine anonyme Teilnahme möglich. Die Treffen dienen zum gemeinsamen Erfahrungs- und Informationsaustausch und finden in regelmäßigen Abständen mit maximal acht Teilnehmern statt. Nach Absprache und Bedarf ist es möglich, Gäste wie z. B. Ärzte, Psychologen oder anderweitig Erfahrene zu einzelnen Treffen einzuladen. Für Interessierte können weitere Informationen per E-Mail angefordert werden. Zusätzlich finden Sie auf der Website wichtige Telefonnummern für Anlaufstellen bei seelischen und gesundheitlichen Problemen. Ein sehr hilfreicher Download mit „Tipps für Familien in der Corona-Krise“ steht kostenfrei zur Verfügung.

Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e. V.

Heinrich-Hoffmann-Straße 10
60528 Frankfurt am Main

Telefon 069 63 01-8 43 98
(Di und Do von 13:00 bis 16:00 Uhr)

www.dgbs.de

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e. V.

Außerdem interessant:

Deutscher Kinderschutzbund

Bundesverband autismus Deutschland

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