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Gut, besser, zum Verzweifeln

So gehen Sie mit Perfektionisten im Team um
Eine Aufgabe so gut wie möglich erledigen zu wollen, das klingt doch erstmal positiv. Problematisch wird es jedoch, wenn für Mitarbeiter gut nie gut genug ist. Denn Perfektion ist kaum zu erreichen, das Streben danach frisst unglaublich viel Zeit und sorgt zudem schnell für Frust – beim Mitarbeiter, weil dieser nie mit seiner Arbeit zufrieden ist, und auch beim Chef, weil Aufgaben ewig nicht abgeschlossen werden.
© iStock: vgajic

Mitarbeiter, die von sich aus höchste Ansprüche an ihre Arbeit haben, sind leicht zu führen bzw. brauchen die Führung und Kontrolle durch den Chef überhaupt nicht – könnte man meinen, ist aber nicht so. Ebenso wie kreative Mitarbeiter, die sich schnell verzetteln, oder introvertierte Angestellte, deren Stärken man erst herauskitzeln muss, brauchen auch Perfektionisten passende Strategien, die sie in produktive Bahnen lenken.

Stärken erkennen

Wie alle Menschen haben perfektionistische Mitarbeiter positive und negative Eigenschaften. Diese Stärken können Sie nutzen:

  • Ausdauer: Perfektionisten beißen sich in Themen fest, holen gern weitere Informationen ein, blicken über den Tellerrand hinaus. Mache Sie sich dies zunutze, wenn Sie beispielsweise planen, Ihr Angebot zu erweitern.
  • Verlässliche Resultate: Bei Perfektionisten müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass sie eine Aufgabe nur oberflächlich erledigen. Sie können ihnen also beruhigt verantwortungsvolle Aufgaben übertragen.

Herausforderungen meistern

Um mit Perfektionisten optimal zusammenzuarbeiten, ist es wichtig, deren Schwächen zu kennen und diesen mit passenden Strategien zu begegnen:

  • Klare Ziele formulieren: Wenn Sie Ihren perfektionistischen Mitarbeitern eine Aufgabe geben, definieren Sie diese genau. Welche Ergebnisse erwarten Sie? Wie umfangreich soll die Recherche dafür sein? Ohne konkrete Anweisungen wird aus einer kleinen Aufgabe schnell ein Fass ohne Boden.
  • Zeitvorgaben machen: Definieren Sie, wie viel Arbeitszeit der Mitarbeiter auf die Aufgabe verwenden soll. Ist diese aufgebraucht, soll er ihnen zumindest ein Zwischenergebnis präsentieren. Dann können Sie gemeinsam schauen, ob noch weiterer Aufwand nötig ist. Das gilt auch für Routineaufgaben, wie etwa Therapieberichte.
  • Wertschätzung zeigen: Perfektionisten denken, nur das Beste sei gut genug und verrennen sich beim Streben danach. Es ist daher wichtig, dass Sie sie häufig loben – auch für Dinge, die nicht ganz perfekt sind. So signalisieren Sie, dass Sie mit der Arbeit zufrieden sind, auch wenn sie aus Sicht der Mitarbeiter noch besser hätte sein können.
Perfektionisten können besonders gut: verantwortungsvolle Aufgaben verlässlich erledigen.

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