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Dunkle Wolken vertreiben

Umgang mit pessimistischen Mitarbeitern
Sie haben eine tolle Idee, möchten etwas verändern, eine Neuerung in der Praxis einführen, aber Sie wissen schon genau, aus welcher Ecke der Gegenwind kommen wird. „Aber das haben wir schon immer so gemacht“, „Das wird eh nicht funktionieren“ oder „Also ich mache da nicht mit“ sind typische Reaktion vom Mitarbeiter-Typ „Pessimist“. Mit seiner negativen Art kann er Sie und das Team schnell herunterziehen. Lassen Sie das nicht zu, indem Sie seine Kritik aufgreifen und in einen konstruktiven Austausch umwandeln.
© fizkes

Eine Frage, die Pessimisten und Nörglern schnell den Wind aus den Segeln nimmt, ist: Warum? Machen sie klar, dass Dagegensein allein kein Argument ist. Ihr Mitarbeiter meint, Ihre Idee ist nicht gut, dann soll er seine Meinung begründen. Aussagen wie „Das haben wir noch nie so gemacht“ oder „Das weiß man doch“ zählen dabei natürlich nicht.

Fähigkeiten nutzen

Auch hier gilt es wieder, sich nicht über die Eigenschaften einer Person aufzuregen, sondern sie möglich nutzen bringend für die Praxis einzusetzen. Übertragen Sie dieser Person also die Risikobewertung: Was könnte alles passieren, wenn Sie Ihre Idee umsetzen und z. B. die Abrechnung künftig selbst erstellen. Was Ihr pessimistischer Mitarbeiter als eine Liste von Problemen vorstellt, nehmen Sie einfach als eine Sammlung von Aufgaben. Bewerten Sie, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das jeweilige Problem wirklich auftritt, wie Sie sich darauf vorbereiten und im Fall der Fälle reagieren können. Vielleicht übertragen Sie Ihrem Mitarbeiter auch gleich die Aufgabe, Wege vorzuschlagen, wie sich Probleme, die er sieht, lösen oder umgehen lassen.

Nörglern den Spaß nehmen

Wenn Sie Pessimisten oder Nörgler in die Lösung der Probleme, die sie selbst sehen, einbinden, nehmen Sie ihnen damit auch gleich den Wind aus den Segeln. Die Ideen anderer aus der zweiten Reihe einfach nur schlechtreden und sich Veränderungen widersetzen, ist einfach. Sich aber selbst einzubringen und Alternativen aufzuzeigen oder Lösungen vorzuschlagen, ist anstrengend. Wer nur des Nörgelns willen nörgelt, wird sich also in Zukunft überlegen, ob er wirklich etwas zu sagen hat.

Schauen, was dahintersteckt

Wenn sich Mitarbeiter reflexartig vor Veränderungen und Neuerungen verschließen, fragen Sie sich nach dem Warum. Häufig steckt in der negativen Reaktion Angst: Angst, der Herausforderung der neuen Aufgaben nicht gewachsen zu sein, Angst, die gewohnte Routine zu verlieren, die im Alltag Sicherheit gibt, oder auch Angst, vielleicht nicht mit anderen Kollegen mithalten zu können. Suchen Sie gemeinsam nach Wegen, diese Ängste zu überwinden. Ein offenes Gespräch ist der erste Schritt.

Pessimisten können besonders gut: mögliche Risiken aufzeigen.

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