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PKV-Rettungsschirm Marke Eigenbau

Wie Sie Privatpreise für Corona-Zeiten neu kalkulieren
Die meisten Praxen können die Umsatzausfälle der GKV in der Coronazeit durch den GKV-Rettungsschirm wenigstens zum Teil kompensieren. Für den PKV-Bereich gibt es einen solchen Rettungsschirm jedoch nicht. Doch auch dort gibt es Umsatzeinbußen. Wie also umgehen mit der Situation? Ein Weg aus diesem Dilemma kann ein PKV-Rettungsschirm Marke Eigenbau sein. Die Grundidee: Ein Corona-Zuschlag auf die bisherigen Privatpreise.
© akinbostanci ,Arendt Schmolze,unternehmen praxis

Umsatzverluste als Rechnungsgrundlage

Ein Zuschlag auf Privatpreise kann helfen, die Corona-bedingten Umsatzausfälle in den Monaten März, April und Mai im Verlauf der restlichen Monate im Jahr 2020 auszugleichen. Wie hoch dieser Zuschlag ausfallen muss, ist von Praxis zu Praxis unterschiedlich. Der Weg dorthin ist aber immer gleich: Schauen Sie zunächst, wie viel Umsatz Sie als Praxis von März bis Mai durch Corona nicht realisieren konnten (rote Balken der Grafik). Im zweiten Schritt können Sie dann errechnen, wie hoch der Aufschlag auf die Privatpreise von Juni bis Dezember sein muss, damit der Umsatzverlust wieder kompensiert ist (graue Balken).

Kostenloses Tool für die Berechnung

Um Ihnen das Ermitteln der neuen Preise bzw. der Aufschläge zu erleichtern, haben wir ein kostenloses Tool für Sie eingerichtet, welches Sie hier herunterladen können. Dabei handelt es sich um eine Excel-Tabelle mit hinterlegten Formeln – simpel aber effektiv (siehe Screenshot Excel-Tabelle). Sie müssen nur Ihre Daten in die gelb hinterlegten Felder einfügen.

Schritt 1: Tragen Sie in das Feld „Summe PKV“ ein, wie viel Umsatz Sie mit Privatpatienten 2019 erwirtschaftet haben. Wenn Sie Planzahlen für 2020 berechnet haben, verwenden Sie diese.

Schritt 2: Füllen Sie die Felder „Monatsumsätze PKV“ für März, April und Mai aus. Hier tragen Sie entweder die Monatswerte aus 2019 oder Ihre Planzahlen für 2020 für diese Monate ein.

Schritt 3: Unter „Ausfälle in %“ ergänzen Sie Ihre Werte, also wie hoch Ihr Privatpatientenausfall in den entsprechenden Monaten war.

Schritt 4: Sieben Monate – so lange haben wir die Zeit bis zur „Heilung“ angesetzt. Das entspricht dem Ende des Jahres 2020. Passen Sie die Anzahl der Monate ggf. an.

Schritt 5: Optional können Sie einen Hygieneaufschlag hinzufügen.

Schritt 6: In das Feld „€/Stunde Therapie“ geben Sie das Privathonorar VOR Corona ein. Dazu rechnen Sie Ihre Preise für die Privatleistungen in ein durchschnittliches Honorar pro Stunde um.

Schritt 7: Sie können nun der Zeile „Rettungsschirm-Aufschlag“ entnehmen, um wie viel Prozent Sie Ihr aktuelles Privathonorar erhöhen müssen.

Diese Artikel gehören zum Themenschwerpunkt Rettungsschirm:

Themenschwerpunkt 6.2020: Rettungsschirm

GKV-Rettungsschirm: So spannen Sie ihn auf

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