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Sprachtherapeutische Versorgung von Vorschulkindern in Hessen ausbaufähig

2019 wurden deutschlandweit 22 Prozent aller Fünfjährigen ohne ausreichende Sprachkompetenz eingeschult. Für Kinder mit Migrationshintergrund (KMM) der ersten bzw. zweiten Generation trifft dies auf 24 Prozent zu. In Hessen macht der Anteil an KMM mit unzureichenden Deutschkenntnissen mehr als die Hälfte aller Vorschulkinder aus. Vor diesem Hintergrund wurde dort zwischen 2017 und 2019 die sprachtherapeutische Versorgung Vierjähriger mit (KMM) und ohne Migrationshintergrund (KOM) untersucht.
© iStock: fotografixx

An der Studie nahmen 1.384 Kitakinder (Alter 4;0 bis 4;11 Jahre) teilt. Es wurde festgestellt, dass fast die Hälfte der Kinder sich im Sprachtest „Kindersprachscreening“ (KiSS.2) gesamtauffällig und sprachpädagogisch förderbedürftig zeigte. Der Anteil unter den KMM war dabei größer. Bei KMM zeigte sich zudem insgesamt eine signifikant schlechtere sprachtherapeutische Versorgung als bei KOM. Die Wissenschaftler empfehlen daher, dass KMM spätestens im Alter von vier Jahren hinsichtlich Sprachauffälligkeiten gescreent und ggf. bezüglich Komorbiditäten untersucht und behandelt werden müssen.

Quelle: E. Zaretsky et al., Monatsschrift Kinderheilkunde, veröffentlicht am 03.12.2021 | kostenfreier Volltextzugriff

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