Die Entstehung von Dysgnathien sollte von Zahnärzten frühzeitig erkannt und eine Überweisung an Fachärzte veranlasst werden, da das optimale Timing einer kieferorthopädischen Behandlung entscheidend für Verlauf und Ergebnis ist. Bei stark ausgeprägten skelettalen Dysgnathien beispielsweise ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopäden, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen, Logopäden und Physiotherapeuten wichtig für den Behandlungserfolg.
Gleiches gilt bei besonders ausgeprägten Formen einer Prognathie und eines skelettal offenen Bisses, so die Autoren. Ein früher interdisziplinärer Behandlungsbeginn sei hier besonders wichtig. Als logopädische Behandlung kommt die myofunktionelle Therapie in Frage. Auch Habits können bei der Entstehung von Anomalien eine Rolle spielen. Dazu gehören etwa Daumenlutschen, Lippeneinlagerung, -pressen oder -saugen. Begleitend zur kieferorthopädischen Behandlung sollten diese den Patienten möglichst frühzeitig abgewöhnt werden – in Zusammenarbeit mit den Eltern und ggf. Logopäden.
Quelle: I. Fischer & C. Degener, Der Freie Zahnarzt, Ausgabe 7-8/2020 | + kostenpflichtiger Volltextzugriff
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