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Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose

Gemeinsam sind wir stark
Osteoporose wird im Volksmund auch Knochenschwund genannt. Sie entwickelt sich meistens langsam und bleibt oft lange unbemerkt. Es gibt viele Einflussfaktoren, die sie begünstigen, wie Ernährung und körperliche Fitness, und ebenso eine Vielzahl von Therapieansätzen, die den Krankheitsverlauf verlangsamen.
© SDI Productions

Mehr als sechs Millionen Menschen sind in Deutschland von Osteoporose betroffen. Davon werden weniger als 25 Prozent rechtzeitig richtig behandelt, da Osteoporose langsam und schleichend voranschreitet. Es kann bis zu zehn Jahre dauern, bis es zur ersten Fraktur kommt. Im normalen Alterungsprozess nehmen die Knochendichte und die Muskelkraft ab. Wenn sich der Knochen, wie bei der Osteoporose, überproportional abbaut, kann es zu Knochenbrüchen und -einbrüchen kommen. Diese finden hauptsächlich an der Wirbelsäule, als Deckplatteneinbrüche oder nach Stürzen am Oberschenkel(-hals) statt.

Es gibt nicht die eine Ursache für den Abbau der Knochenmasse. So können andere Krankheiten und Medikamente Einfluss auf den Knochenstoffwechsel nehmen, aber auch Bewegungsmangel und genetische Dispositionen. Da sich der Stoffwechsel mit zunehmendem Alter verlangsamt, spielen bei der Entstehung der Krankheit das Alter und die Ernährung eine Rolle.

Bundesselbsthilfeverband als Patientenorganisation

Der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose (BfO) betreut 15.000 Mitglieder in 300 Selbsthilfegruppen, denen er organisatorisch und beratend zur Seite steht. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, einzelne Mitglieder, Selbsthilfegruppen und Landesverbände aktiv im Kampf gegen Osteoporose zu unterstützen. Das Spektrum reicht von der Wissensvermittlung bis hin zur Interessenvertretung von Osteoporose-Patienten. Außerdem vermittelt der BfO Kontakte zu Selbsthilfegruppen vor Ort und hilft ihnen beim Aufbau und bei der Organisation.

Wissenswertes für Betroffene

Patienten mit Osteoporose haben es selbst in der Hand, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und zu einem guten Knochenstoffwechsel beizutragen, indem sie ihre Lebensgewohnheiten verändern. Da die Osteoporose möglichst früh schon über Ernährung und Bewegung positiv beeinflusst werden kann, stellt der BfO auf seiner Website entsprechende Informationsbroschüren kostenlos zur Verfügung. Hierzu gehören auch Details zu den verschiedenen Arten der Knochendichtemessungen, die die Krankenkassen erst nach der ersten Fraktur bezahlen.

Die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift „Osteoporose – das Gesundheitsmagazin“ informiert über aktuelle Meldungen zu Osteoporose und Gesundheit sowie über Aktivitäten des Verbandes. Mitglieder erhalten sie kostenlos, Nichtmitglieder können sie abonnieren.

Beim Thema Therapie der Osteoporose werden die vielfältigen Möglichkeiten beschrieben, den Knochenstoffwechsel positiv zu beeinflussen. Hier geht es auch um Medikamente und den großen Nutzen von Selbsthilfegruppen. Das wichtigste Therapieziel ist, (weitere) Frakturen und Operationen zu vermeiden. Dabei dürfen die Betroffenen nicht auf ausreichende Bewegung verzichten. Der Köper benötigt trotz erhöhter Frakturgefahr Druckbelastungen bei der Bewegung, um den Knochenstoffwechsel anzuregen. Deshalb gilt bei der Osteoporose: Krafttraining vor Ausdauertraining!

Funktionstraining bei Osteoporose

Funktionstraining (gemäß § 43 und § 44 SGB V) ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen, die vom Arzt (auf dem Formular F56) budgetneutral verordnet werden kann. Wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt, werden die Übungseinheiten so lange bewilligt, wie sie notwendig, geeignet und wirtschaftlich sind. Als Kostenträger entscheiden die gesetzlichen Krankenversicherungen über die Dauer dieses Gruppentrainings. Meistens wird das Funktionstraining für ein bis zwei Jahre genehmigt und ist für die Patienten beitragsfrei. Die Dauer einer Einheit beträgt 30 Minuten.

Für Therapeuten interessant

Der BfO bietet z. B. für Physio- und Ergotherapeuten, Sportwissenschaftler, Gymnastiklehrer und Masseure eine zweitägige Fortbildung zum Trainer Osteoporose-Gymnastik an. Die Teilnehmer erlernen Übungen zur Aktivierung des Knochenaufbaus und Kräftigung der Muskulatur. Körperwahrnehmung und -haltung gehören ebenso zu den Lehrinhalten wie Sturzprophylaxe, Entspannungstechniken sowie Heil- und Hilfsmittelberatungen.

Nach erfolgreichem Abschluss dürfen die Absolventen Funktionstrainingsgruppen in Anlehnung an die Rahmenvereinbarungen über den Rehabilitationssport und das Funktionstraining der Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation (BAR) anbieten und leiten. Der BfO unterstützt bei der Gründung dieser Gruppen.

Das Zertifikat ist vier Jahre gültig und kann durch eintägige Refresher-Kurse erneuert werden. So bleibt das Wissen über Osteoporose immer aktuell. Der Grundkurs kostet 250 Euro, der Refresher-Kurs 99 Euro.

Welt-Osteoporose-Tag am 20. Oktober

Der Welt-Osteoporose-Tag (WOT) wurde 1996 vom britischen Osteoporoseverband ins Leben gerufen. Durch Informationsveranstaltungen und publikumswirksame Aktionen soll weltweit ein gesellschaftliches Bewusstsein für die Knochengesundheit und die Prävention von Osteoporose geschaffen werden. 1998 wurde der Welt-Osteoporose-Tag von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als offizieller, weltweiter Aktionstag anerkannt. Seither wird er immer am 20. Oktober begangen. In diesem Jahr ist der Patientenkongress des BfO anlässlich des Welt-Osteoporose-Tages am 17. Oktober in Stuttgart geplant.

Quelle: Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V.

Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V.

Kirchfeldstraße 149
40215 Düsseldorf

Telefon 0211 30 13 14 -0
(Mo bis Do von 7:30 bis 16:00 Uhr
Fr von 7:30 bis 13:00 Uhr)

www.osteoporose-deutschland.de

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Stiftung Deutsche Depressionshilfe

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