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Eine gute Vorbereitung ist alles

Checkliste: Daran sollten Sie vor dem Mitarbeitergespräch unbedingt denken
Damit das Mitarbeitergespräch erfolgreich abläuft, bedarf es einer gewissenhaften Vorbereitung. Viele unterschätzen diesen Punkt, hat man doch die wesentlichen Aspekte, die man ansprechen möchte, eh schon im Kopf. Stellt sich dann jedoch im Gespräch heraus, dass sich der Mitarbeiter mehr Gedanken gemacht hat als Sie und Sie auf Nachfragen nur ausweichend antworten können, kann das ziemlich unangenehm werden. Was alles zu einer guten Vorbereitung gehört, haben wir in einer Checkliste zusammengefasst.
Foto von Mann, der virtuelle Kästchen abhakt
© iStock: Peshkova

Ein bis zwei Wochen vor dem Gespräch:

  • Sie legen zusammen mit Ihrem Mitarbeiter einen Termin für das Gespräch fest und entscheiden, wo dieses stattfinden soll. Ein kleiner Puffer vor und nach dem eigentlichen Termin verhindert, dass Ihr Zeitplan für den Tag durch unvorhersehbare Dinge aus den Fugen gerät – etwa wenn Ihr vorangehender Termin nicht pünktlich endet oder sich das Gespräch etwas länger dauert.
  • In einem kurzen Gespräch vorab schildern Sie dem Mitarbeiter, welche Punkte Sie gerne besprechen möchten.
  • Lassen Sie ihm zudem schriftlich eine Einladung zukommen, mit Inhalt, Zeit und Ort des Gesprächs.
  • Sie bitten Ihren Mitarbeiter, sich ebenfalls auf das Gespräch vorzubereiten. Dafür geben Sie ihm einige Fragen als Stütze an die Hand (siehe Kasten).

Einige Tage vor dem Gespräch:

  • Sie vermerken den Termin im Terminkalender der Praxis, sodass Sie ungestört bleiben.
  • Sie bereiten sich inhaltlich auf das Gespräch vor:

– Legen Sie die Ziele des Gesprächs fest. Schauen Sie dafür auch, ob es Zielvereinbarungen aus dem letzten Gespräch gab.

– Sammeln Sie alle für das Gespräch notwendigen Informationen zusammen und holen Sie ggf. noch fehlende Infos ein.

– Bewerten Sie die Arbeitsleistung: Wie zufrieden sind Sie? Welche Qualität hat die Arbeit? Wie selbstständig arbeitet der Mitarbeiter? Wie geht er mit Kollegen und Patienten um?

– Überlegen Sie, welche Kritikpunkte Sie ansprechen möchten, etwa hinsichtlich Arbeitsabläufen, des – Verhaltens des Mitarbeiters, des Kollegenkreises.

– Definieren Sie Ihre Wünsche: Was erwarten Sie von Ihrem Mitarbeiter zukünftig?

– Machen Sie sich auch Gedanken darüber, welche Wünsche Ihr Mitarbeiter haben könnte. Mögliche Punkte sind Arbeitsgestaltung, Handlungsspielräume, Umgang mit Kollegen, Ihre Führungsqualitäten oder auch Work-Life-Balance.

– Legen Sie sich Argumente bereit, mit denen Sie Ihre Ziele untermauern.

  • Sie stellen sich auf Ihren Gesprächspartner als Mensch ein:

– Machen Sie sich das Verhältnis zu Ihrem Mitarbeiter bewusst (Vorteile, Sympathie, Abneigung, …) Wie wirkt sich das Verhältnis auf Gespräche aus?

– Was kann ich aus früheren Gesprächen für das anstehende mitnehmen? Reagiert der Mitarbeiter beispielsweise sehr emotional auf Kritik? Oder ist er eher abweisend?

– Welche persönlichen Dinge wissen Sie über den Mitarbeiter (Hobbies, Familienstatus, Interessen)?

 

Tipp: Ein Stärken-Schwächen-Profil, das Sie gemeinsam mit Ihrem Mitarbeiter erstellen, hilft, die Motivation, Leistungen und Fähigkeiten des Mitarbeiters zu reflektieren, um die Kompetenzen gezielt zu nutzen. Einen Vordruck können Sie im Buchner-Shop downloaden.

Am Tag des Gesprächs:

  • Sie sorgen dafür, dass sie ungestört reden können:

– Hängen Sie ein „Bitte nicht stören“-Schild an die Tür.

– Leiten Sie Ihre Telefone um oder schalten Sie sie auf stumm. Gleiches gilt für Laptop, Tablet und Co.

  • Sie haben Getränke bereitgestellt. Bei längeren Gesprächen können Sie auch einen Snack anbieten.
  • Benötigen Sie Utensilien wie Flipchart, Notizblock, Protokolle vorangegangener Gespräche o. ä.? Dann legen Sie diese bereit.

 

Fragenkatalog für Ihre Mitarbeiter

Damit das Mitarbeitergespräch nicht zu einem Monolog Ihrerseits wird, ist es wichtig, dass sich auch Ihr Mitarbeiter darauf vorbereitet. Die folgenden Fragen können ihm dabei helfen, sich der eigenen Situation, gewünschten Veränderungen und Forderungen bewusster zu werden. Ergänzen Sie die Liste gerne um weitere Fragen bzw. passen Sie sie an – je nach Anlass des Gesprächs.

Allgemeines:

  • Was hat sich seit dem letzten Mitarbeitergespräch verändert?
  • Habe ich vereinbarte Ziele erreicht? Wenn nein, was war der Grund dafür?
  • Wie schätze ich meine Arbeitsleistung insgesamt ein?
  • Was gefällt mir an meiner Arbeit besonders, was weniger?

 

Zusammenarbeit:

  • Wie beurteile ich die Zusammenarbeit mit dem Vorgesetzten? Gibt es Punkte, die verbessert werden können?
  • Wie empfinde ich die Zusammenarbeit mit den Kollegen?
  • Ist der Umgang respektvoll, die Kommunikation offen und ehrlich?
  • Erfolgt Kritik durch den Vorgesetzten sachlich und konstruktiv unter vier Augen?
  • Werde ich in Entscheidungen, die meinen Arbeitsbereich betreffen, miteinbezogen?
  • Ist mein Handlungsspielraum groß genug?
  • Benötige ich Unterstützung, um meine Ziele zu erreichen?

 

Entwicklungspotenzial

  • Wo liegen meine Stärken?
  • Können diese durch Änderungen noch gefördert werden?
  • Wo liegen meine Schwächen?
  • Welche Maßnahmen können helfen, um Schwachpunkte abzubauen?
  • Wie stelle ich mir meine berufliche Zukunft vor?
  • Gibt es Fortbildungen/ Weiterbildungen, die helfen, meine Aufgaben noch besser wahrzunehmen?
  • Möchte ich mehr Gehalt? Wenn ja, wie begründe ich das?

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