Einfach zum Handy greifen und Patienten über die Videofunktion von WhatsApp, Skype oder Facetime therapieren – das erscheint auf den ersten Blick als eine der einfachsten Möglichkeiten. Kommuniziert doch fast jeder privat eh schon mit mindestens einem der genannten Messengerdienste. Doch Vorsicht: Die Server der Anbieter stehen in den USA, die für Deutschland geltenden strengen Datenschutzbestimmungen sind nicht gewährleistet.
Nehmen Sie sich daher einen Moment die Zeit und recherchieren Sie, welcher Dienst oder welche App für Sie bzw. Ihre Praxis in Frage kommt.
Tipp: Besprechen Sie das Thema Datenschutz auch mit den Mitarbeitern. Weisen Sie sie zudem explizit darauf hin, dass WhatsApp auch dann nicht als Notlösung zum Einsatz kommt, wenn es mal mit der Technik hapert.
Kurzcheck Datenschutz
Hier wichtige Aspekte, die Sie bei der Wahl aus Datenschutzgründen berücksichtigen sollten:
- Ist der Sitz des Dienstleisters in Deutschland und stehen auch die Server zur Datenverarbeitung hierzulande?
- Liegt ein Auftragsdatenverarbeitungs-Vertrag vor? Diesen muss laut DSGVO jedes Unternehmen schließen, das personenbezogene Daten im Auftrag – also von einem Dienstleister – verarbeiten lässt. Vorsicht: Das Akzeptieren der vorgefertigten Nutzungsbedingung genügt nicht den datenschutzrechtlichen Vorgaben laut Artikel 28 der DSGVO.
- Ist in den Nutzungsbedingungen vermerkt, dass die Vorgaben zur Datenspeicherung nicht ohne Ihre Zustimmung geändert werden dürfen?
- Findet sich dort auch ein Hinweis, dass die Daten nicht zu Werbezwecken genutzt und an Dritte übermittelt werden?
- Erfolgt die Datenübertragung zwischen den Endgeräten sicher über eine End-to-End-Verschlüsselung?
Besonderheiten Apps
- Müssen zwingend persönliche Daten hinterlegt werden? Jene Apps, die auch pseudonymisiert genutzt werden können, sind zu bevorzugen.
- Ist der Zugang zur App über ein Passwort gesichert?
- Ist es möglich einzustellen, dass nicht auf weitere, auf dem Gerät gespeicherte personenbezogene Daten zugegriffen wird?
- Lässt die App die Funktion zu, Daten endgültig zu löschen?
- Kann ich verhindern, dass auf nicht erforderliche Funktionen, wie die Standortbestimmung, nicht zugegriffen wird?
Tipp: Wählen Sie Apps, die auf allen gängigen Betriebssystemen laufen, damit möglichst viele Patienten sie nutzen können.
Datenschutzkonforme Videotherapien mit TERMINHELD
Videobehandlungen planen, durchführen und elektronisch quittieren lassen – das geht ganz einfach mit TERMINHELD von buchner. Auch die Einverständniserklärung der Patienten können Sie direkt dort erfassen.
Die Verbindung zwischen den Geräten ist sicher End-to-End verschlüsselt und somit datenschutzkonform. Zudem stehen die Server in Deutschland. Es werden keine personenbezogenen Daten übertragen und auch keine Gespräche aufgezeichnet und gespeichert.
Bis 31. Mai 2020 ist die Videobehandlung als Funktion für Sie vollkommen kostenlos verfügbar.
Tipp: Im Mitschnitt des Webinars „Teletherapie mit TERMINHELD“ zeigen wir Ihnen, wie genau Sie die Videotherapie über die Software durchführen. |
Linktipps: Weitere Anbieter
|
Außerdem gehören diese Artikel zum Themenschwerpunkt Videotherapie:
Willkommen zur virtuellen Therapie! Videobehandlungen in Zeiten von Corona – und darüber hinaus?
Therapie am Bildschirm: Unter welchen Voraussetzungen Videotherapie möglich ist
Videotherapie abrechnen: Gewusst wie: Voll vergütet bei richtiger Dokumentation
Einfach machen! Tipps für ein optimales Therapiesetting
„Kommunikation ist der wichtigste Faktor im Setting Videotherapie“: Ein Erfahrungsbericht von Jan Hollnecker, Geschäftsführer der Theraphysia GmbH
