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Inhalte einer Website

Von der Pflicht bis zur Kür
Sie brauchen Anregungen, was Sie auf Ihrer Website an Informationen bereitstellen sollen? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Oft reicht eine schlanke Variante mit den notwendigsten Auskünften – die Pflicht. Wer auf seiner Website mehr ins Detail gehen möchte oder aktuelle Entwicklungen abbilden will, kann zusätzliche Inhalte veröffentlichen. Das ist die Kür.
© FatCamera

Hier einige Ideen für das Pflichtprogramm:

Startseite: Sie ist der Eingangsbereich Ihrer Website. An dieser Stelle können Sie Ihre Praxis kurz vorstellen und Ihre Leistungen und Schwerpunkte anreißen. Ziel ist es, dass potenzielle Patienten und Mitarbeiter sich weiter durch Ihre Seite klicken und mehr über Sie erfahren wollen. Verzichten Sie daher darauf, nur einen einfachen Willkommenstext zu schreiben. Setzen Sie stattdessen lieber auf einen suchmaschinen-optimierten Artikel, der die wichtigsten Inhalte Ihrer Website widerspiegelt. Verlinken Sie von der Startseite auch immer auf die weiteren Kategorien wie Kontaktdaten, das Impressum und die Online-Terminvergabe.

Schwerpunkte: Diese sind neben den Behandlungsmethoden/Leistungen die wichtigsten Informationen auf Ihrer Website. Zum einen möchten Patienten erfahren, was Sie anbieten. Zum anderen können Sie mit eigenen Unterseiten für die einzelnen Schwerpunkte gute Google-Ergebnisse für bestimmte Suchbegriffe erzielen. Das ist besonders wichtig, wenn Sie sich auf bestimmte Leistungen oder Selbstzahler-Angebote spezialisiert haben und dafür Patienten gewinnen möchten.

Behandlungsmethoden: Hier ist der Platz, an dem Sie die einzelnen Therapiemöglichkeiten beschreiben können. Auch hier gilt: Mit inhaltlich guten Texten, die sich jeweils nur auf eine Leistung beziehen, können Sie bei Google ein besseres Ranking für die entsprechenden Suchbegriffe erreichen. Zusätzlich stellen Sie Patienten ausführliche Informationen zur Verfügung und zeigen potenziellen Mitarbeitern die Bandbreite Ihrer Arbeit auf. Achten Sie jedoch darauf, die Texte immer objektiv zu halten, keine Heilversprechen zu machen und schreiben Sie, dass die Texte eine Beratung/Anamnese in der Praxis nicht ersetzen.

Hinweis: Es ist kein Muss, bei Schwerpunkten und Behandlungsmethoden ausführliche Texte für die einzelnen Leistungen zu erstellen. Es reicht vollkommen aus, diese zu nennen oder aufzulisten, einen allgemeinen Text zu den Leistungen zu schreiben, die Sie anbieten. Es kommt immer darauf an, was Sie mit Ihrer Website erreichen möchten. Soll Sie eher als Visitenkarte im Internet fungieren, reicht eine schlanke Seite. Wollen Sie Ihre Patienten mit ausführlichen Informationen versorgen und im Google-Ranking steigen, benötigen Sie mehr Inhalte. Mehr dazu im Interview mit Mirko Gründer.

Praxis/Team: Bevor Patienten einen Termin bei Ihnen vereinbaren oder zum ersten Termin erscheinen, werfen viele von ihnen mit Sicherheit einen Blick auf das Praxis-Team bzw. den behandelnden Therapeuten. Hier haben Sie daher die Chance, für den „human touch“ zu sorgen, indem Sie freundliche Bilder Ihrer Mitarbeiter veröffentlichen. Neben Fotos können auch kurze Texte zu den Schwerpunkten und dem bisherigen Werdegang der Therapeuten für Patienten und auch potenzielle Mitarbeiter interessant sein.

Öffnungszeiten und Kontaktdaten: Denken Sie auch an die praktischen Informationen. So wissen Patienten und Ärzte, wie und wann sie Sie erreichen können. Patienten können zudem abschätzen, in welchen Zeitraum Sie Termine vergeben. Das ist besonders hilfreich, wenn Sie beispielsweise für Berufstätige an einem Tag in der Woche bis 20 Uhr Therapie anbieten.

Kontaktformular: Es ist für Patienten eine einfache Möglichkeit, Ihnen Anfragen zu senden. Manche fragen, ob Sie bestimmte Leistungen anbieten, andere haben Terminanfragen – denn nicht jeder telefoniert gern. Das Kontaktformular sollte nur die nötigen Informationen abfragen, wie die E-Mailadresse und eventuell eine Telefonnummer für Rückfragen. Bei Terminanfragen ist auch die Angabe des vollen Namens in dem Freitextfeld nötig. Da Sie hier persönliche Informationen einfordern, platzieren Sie unter dem Formular ein Kästchen „Ich stimme den Datenschutzerklärungen zu“. Nur wenn die Nutzer dieses angeklickt haben, wird die Anfrage versendet.

Anfahrtsskizzen: Patienten können diese nutzen, um direkt die Route von ihrem Wohn- oder Arbeitsort zur Praxis zu finden. Am einfachsten ist es, wenn Sie Kartenausschnitte von Google-Maps einbinden. Unter www.maps.google.de geben Sie die Adresse Ihrer Praxis ein. Klicken Sie dann oben links in das Menü (die drei waagerechten Striche). Dort finden Sie dann „Karte teilen oder einbetten“. Folgen Sie dann einfach den Anweisungen. Eine Alternative sind Kartenausschnitte von OpenStreetMap. Hier müssen Sie die Quelle der Karten auf Ihrer Website mit angeben.

Impressum: Da es sich bei Ihrer Praxis-Website um eine gewerbliche Seite handelt, ist dies unbedingt erforderlich. Der Link zum Impressum sollte nicht nur auf der Startseite, sondern auf jeder Unterseite zu finden sein. Am besten platzieren Sie bzw. Ihr Web-Designer ihn daher in der Kopf- oder Fußzeile der Website. Paragraf 5 des Telemediengesetzes (TMG) gibt vor, welche Angaben Sie im Impressum machen müssen:

  • Vollständiger Name des Betreibers; bei juristischen Personen zusätzlich die Rechtsform und den Vertretungsberechtigten
  • Verantwortliche Person für den Inhalt der Seite
  • Praxisanschrift (ein Postfach reicht nicht aus)
  • Telefonnummer
  • E-Mailadresse oder Kontaktformular
  • die gesetzliche Berufsbezeichnung
  • der Staat, in dem sie verliehen wurde
  • der Name der Berufsordnung
  • bei Gewerbebetrieben: die Umsatzsteueridentifikationsnummer
  • bei Partnerschaften: das Partnerschaftsregister samt Registernummer

Datenschutzrichtlinien: Besonders seit die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft ist, sollten auch Ihre Datenschutzrichtlinien wie das Impressum von jeder Unterseite erreichbar sein. Ihr Web-Designer wird Ihnen eine gesetzeskonforme Datenschutzrichtlinie auf Ihrer Website einbinden. Wenn Sie Ihre Seite selbst erstellen, finden Sie unter www.buchner.de –> Downloads –> Datenschutz viele Vorlagen.

Ideen für die Kür:

Online-Terminvergabe: Damit ermöglichen Sie Ihren Patienten, zu jeder Zeit und in jeder Situation einen Termin bei Ihnen zu vereinbaren. Gerade jüngere Patienten nutzen diesen Service besonders gern. Aber nicht nur für Patienten ist dies eine Erleichterung, sondern auch für Ihr Team. Denn bei den meisten Systemen laufen die Termine automatisch in den Praxiskalender ein – Uhrzeit, Therapeut und Leistung werden direkt zugeordnet. Dies ist gerade in kleineren Praxen ohne Mitarbeiter am Empfang eine enorme Zeitersparnis. Außerdem entsteht so nicht das Risiko, dass Patienten Sie nicht erreichen und frustriert sind. Die Online-Terminbuchung können Sie zum Beispiel über Software von buchner auf Ihrer Website einbauen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier: www.buchner.de Suchbegriff: Software Online-Buchung.

Möchten Sie lieber eine einfache Lösung, stellen Sie neben einer Telefonnummer eine spezielle E-Mailadresse nur für Terminanfragen bereit, zum Beispiel termin@praxis-mustermann.de. So können Sie und Ihre Mitarbeiter die Anfragen bearbeiten, wenn Sie gerade etwas Luft haben.

Aktuelles: Weisen Sie in dieser Rubrik auf die neuesten Geschehnisse in der Praxis hin. Hier können Sie zum Beispiel auf aktuelle Änderungen aufgrund der Corona-Pandemie hinweisen, Pressemeldungen veröffentlichen, die Sie verfasst haben, Patientenvorträge oder Kurse ankündigen, Ihre Praxisschließzeiten angeben und auf Vertretungen hinweisen.

Blog: Wer gerne schreibt und seine Patienten, potenzielle Mitarbeiter, Kollegen und andere Interessierte informieren möchte, kann regelmäßig Beiträge in einem Blog veröffentlichen. Der große Vorteil: So wird Ihre Seite regelmäßig mit neuen Inhalten bespielt und steigt in der Gunst von Google. Natürlich sollten die Texte fachspezifisch sein. Nur so haben die Artikel bezüglich der Suchmaschinenoptimierung der Seite einen Nutzen. Bei den Themen sind Ihnen ansonsten kaum Grenzen gesetzt – von neuen Therapieformen über spezielle Übungen bis hin zu Berufs- und Gesundheitspolitik.

Suche: Sie hilft den Nutzern bei der Orientierung. Aber: Diese ist nur bei großen Seiten sinnvoll. Verfügt Ihre Website über einen Blog oder sehr viele Unterseiten zu unterschiedlichen Therapieformen, Erkrankungen und Schwerpunkte, können Patienten und auch Zuweiser mit Schlagworten direkt zum Ziel finden, ohne sich durch die gesamte Seite klicken zu müssen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ): Hier haben Sie die Möglichkeit über Themen aufzuklären, die Ihnen im Alltag oft begegnen. Sammeln Sie Fragen Ihrer Patienten und beantworten Sie diese in diesem Bereich. Dies können Fragen zu organisatorischen Aspekten der Praxis sein, aber auch rund um die Therapie.

Galerie: Um Patienten, potenziellen Mitarbeitern und Zuweisern auch einen visuellen Eindruck von Ihrer Praxis zu vermitteln, können Sie hier Fotos veröffentlichen: von den Behandlungsräumen, dem Team, Therapiesituationen usw. Achten Sie jedoch darauf, dass die Bilder hochwertig und seriös sind. Außerdem benötigen Sie immer schriftliche Einverständniserklärungen der abgebildeten Personen – auch von Ihren Mitarbeitern.

Fazit:

Die hier vorgestellten Ideen sind nur Vorschläge. Wie Sie Ihre Website gestalten, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Schauen Sie jedoch immer darauf, wen und welches Ziel Sie mit der Seite erreichen wollen. In der Regel möchten Sie Patienten von Ihrer Arbeit und Ihrem Team überzeugen, vielleicht auch dafür sorgen, dass neue Mitarbeiter sich für Ihre Praxis interessieren, und dass Ärzte Ihren Namen mit auf die Liste der möglichen Therapeuten in der Umgebung setzen. Denken Sie beim Aufbau und Befüllen der Website daran und lassen Sie am Ende Familie, Freunde und Kollegen wie immer einmal über die Seite schauen.

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