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CDU fordert Direktzugang, Ärzte äußern sich kritisch – Debatte auf Kongress der CDU/CSU-Fraktion

Berlin – Die Gesundheitspolitiker der Union wollen in der kommenden Legislaturperiode einen Schwerpunkt auf die Arbeit der nichtärztlichen Gesundheitsberufe legen. Das berichtet die Ärzte Zeitung. Sie zitiert dabei von dem Kongress „Kooperation zwischen ärztlichen und nichtärztlichen Gesundheitsberufen stärken“, auf dem CDU/CSU-Politiker und Branchenvertreter über die Zukunft der Gesundheitsberufe diskutierten.
Foto von Hermann Gröhe auf Gesundheitsberufe-Kongress von CDU/CSU
© CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag/Steven Rösler

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Maria Michalk (CDU) nannte als Ziele unter anderem: Das Schulgeld solle entfallen, die Akademisierung vorankommen und der Direktzugang der Patienten zum Therapeuten erprobt werden. Dazu sollen die Berufsgesetze novelliert werden.

Ärzte möchten weiter für Diagnose und Indikation zuständig bleiben

Bundesgesundheitsminister Herman Gröhe (CDU) zufolge sei die Einbindung nichtärztlicher Gesundheitsberufe eine Antwort auf den steigenden Versorgungsbedarf der alternden Gesellschaft. „Delegation und Substitution ärztlicher Leistungen sind weit hinter dem zurückgeblieben, was die Versorgung braucht“, sagte er. Laut Bundesärztekammer-Präsident Frank Montgomery sei die Kernfrage, wie die Verantwortlichkeiten geregelt seien. Für Diagnose und Indikationsstellung müssten die Ärzte zuständig bleiben. Ein Direktzugang zu Therapeuten bedeute auch, einen Direktzugang zur gesetzlichen Krankenversicherung zu schaffen – was die Gesundheitspolitiker regeln müssten.

Eine vollständige Akademisierung der Heilmittelbranche lehnte Montgomery ebenfalls ab. Ute Repschläger, Vorsitzende des Spitzenverbands der Heilmittelverbände forderte, den Direktzugang nicht von der Akademisierung abhängig zu machen, sondern von den bereits vorhandenen Kompetenzen der Therapeuten.

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