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Quak

Dörte Malessa behandelt gern mit hüpfenden Fröschen
Mein persönlicher Favorit ist das Würfelspiel Quak von HABA. Ziel des Spiels ist es, die Frösche so schnell wie möglich im Seerosenteich zu verteilen. Wer zuerst keine Frösche mehr besitzt, hat gewonnen. In der Therapiesituation bekommt jeder von uns zwei Spielern (meine Patienten und ich) acht bis zwölf Frösche. Auf dem Spielfeld gibt es grüne Seerosenblätter, verschiedenfarbige Seerosen (gelb, rot, violett, orange) und ein blaues Loch als Wasser in der Spielfeldmitte. Gewürfelt wird mit einem Farbwürfel.
© Malessa

Spielregeln

Ist die gewürfelte Farbe auf dem Seerosenteich noch nicht besetzt, darf der Spieler hier einen, bzw. bei gelb und rot auch zwei Frösche, hinsetzen. Ist die gewürfelte Farbe allerdings schon belegt, muss der Spieler den Frosch zurücknehmen. Nur bei der Farbe Blau, dem Wasser, können beliebig viele Frösche abtauchen.

Warum ist es Ihr persönlicher Favorit?

Ich mag das Spiel, weil es vielseitig verwendbar ist und ohne großen finanziellen Aufwand angeschafft werden kann – auch von Eltern. Es hat einfache Regeln, an die ich mich selbst dann noch erinnere, wenn ich es länger nicht gespielt habe. Zudem ist das Spiel klein und passt in jede (Kindergarten-)Tasche.

Wie kommt das Spiel in Ihrer Therapie zum Einsatz?

Ich spiele Quak in der Regel mit Vorschulkindern ab fünf Jahren, die wegen Sprachentwicklungsstörungen (SP1) oder Artikulationsstörungen (SP3) zu mir kommen. Üblicherweise sitzen wir während des Spiels am Tisch.

Meine Zielsetzungen sind vielfältig: Im Rahmen der psycholinguistisch orientierten Phonologie-Therapie (P.O.P.T.) kann ich es auf allen Ebenen (Laut, Silbe, Wort, Pseudowort, Satz) rezeptiv wie expressiv einsetzen. So stelle ich beispielsweise auf Lautebene Ersatz- (Biene /s/) und Ziellaut (Lok /sch/) gegenüber und messe über z. B. 20 Frösche hinweg, wie oft das Kind den Ziellaut richtig erkannt hat. Ich erhalte ein abzählbares Ergebnis, das ich in die Patientenakte eintrage. Ich beobachte häufig, dass die weniger werdenden Frösche die Kinder zusätzlich motivieren, weiterzuspielen.

Erarbeite ich Laute expressiv, nehme ich häufig Lautsymbolkarten hinzu. Wenn sowohl Ziel- als auch Ersatzlaut noch vorhanden sind, verschleife ich auf Silbenebene den Ziellaut hin zum nachfolgenden Laut und verdeutliche es dem Kind über die räumliche Nähe der Lautsymbolkarten, wie /sch/ und /a/ oder /o/, zueinander. In einem solchen Fall springen die Frösche über die Lautsymbolkarten ins Wasser und der Ziellaut wird jedes Mal wiederholt. Für die Erarbeitung von Lauten wie /sch/ oder /ch1/ eignen sich auf Satzebene Beispielsätze wie „Der Frosch springt in den Teich“.

Geht es in der Therapie nach dem Patholinguistischen Ansatz (PLAN) um die Akkusativ- oder Dativmarkierung, gebe ich Sätze vor wie „Der Frosch hüpft auf die Blume/das Blatt/den Fisch“ oder „Der Frosch ruht sich auf dem Blatt/der Seerose aus“. Bei Präpositionen sage ich z. B.: „Der Frosch hüpft auf die Seerose/in den Teich/neben den Frosch“. Noch interessanter wird es, wenn wir die Frösche vorher im Raum verstecken und die Kinder sie suchen müssen („Wo im Raum befindet sich …?“).

Wie sind Sie auf dieses Spiel aufmerksam geworden?

Eine Kollegin hat es mit in die Praxis gebracht. Zu Beginn habe ich es nur für die P.O.P.T. verwendet. Im Verlauf kamen weitere Einsatzmöglichkeiten hinzu, auch weil sich die Kinder häufig ein Spiel wünschen dürfen und ich mir dann überlegen muss, wie ich die Therapieziele dort einbauen kann.

Dörte Malessa, Logopädin bei context Logopädie & Ergotherapie, Schwentinental

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