up|unternehmen praxis

Sling Trainer

Marion Haupt therapiert mit dem Sling Trainer Patienten aller Altersstufen
Der Sling Trainer ist ein Trainingsgerät, mit dem ich sowohl die über 80-jährige Hüft-TEP-Patientin als auch den Leistungssportler abholen und an die Leistungsgrenze bringen kann. Durch das Schlingentraining – teilweise als TRX bekannt – wird vor allem die tiefliegende, lokal stabilisierende Muskulatur trainiert.
© Marion Haupt

Die Übungen können recht schnell gesteigert werden, und die Patienten erreichen oft mehr, als sie sich zugetraut hatten. Das Training ist zwar anstrengend, doch durch Abwechslung und Erfolgserlebnisse ist die Stimmung meistens gut.

Warum ist er Ihr persönlicher Favorit?

Je nachdem, wo ich den Patienten positioniere und wie kurz oder lang der Hebelarm ist, kann ich die Übungen für alle Schwierigkeitsstufen anpassen. Ich kann Übungen für die vordere, hintere oder laterale Muskelkette auswählen. In der Ausgangsstellung ist fast alles möglich, etwa Rücken-, Seit- und Bauchlage, Vierfüßler- und Kniestand sowie Stand. Ich kann sogar mit zwei Sling Trainern gleichzeitig arbeiten und so die Anforderungen deutlich erhöhen. In der Regel wird das Training von Lachen und guter Laune begleitet. Vielleicht ist es das spielerische Element, das hier in die Therapie einfließt. Die Übungen sehen von außen manchmal sehr einfach aus – und haben es oft in sich.

Wann setzen Sie den Sling Trainer ein?

Der Sling Trainer kann grundsätzlich dann eingesetzt werden, wenn ich in der Therapie mehr Stabilität erreichen möchte, sei es die Rumpfstabilität oder die Stabilität in einem Gelenk wie der Schulter. Daher kann der Sling Trainer nicht nur bei orthopädischen Patienten benutzt werden, sondern auch in der Neurologie oder bei der Arbeit mit Kindern. Die Instabilität wird – wie so oft in der Physiotherapie – ausgenutzt, um die gelenknahen, lokalen Stabilisatoren zu stimulieren. Ein Teil des eigenen Körpergewichts wird an die Seile abgegeben, wodurch sie in Schwingung versetzt werden. Es wackelt also ordentlich, und genau das ist erwünscht. Denn dieser Reiz führt dazu, dass der Körper versucht, sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ich passe die Ausgangsstellung und die Übung jeweils an den Patienten an und steuere sie auf vielfältige Weise.

Wie wenden Sie den Sling Trainer an?

Der Sling Trainer ist ein einfaches Trainingsgerät: zwei Schlingen, die am besten an der Decke oder an einem Türanker befestigt werden. In der Praxis haben wir zwei Sling Trainer, einen mit Schlingen und den anderen zusätzlich mit einem Stab dazwischen. Dadurch wird das Training anspruchsvoller, weil beide Schlingen mittels Stab miteinander verbunden und die Auswirkungen einer Gewichtsverlagerung intensiver sind. Je nach Zustand, Diagnose und Belastbarkeit des Patienten führe ich manchmal komplette Behandlungseinheiten daran durch oder beende eine vorbereitende manuelle Behandlung mit einer aktiven Komponente am Sling Trainer. So kann ich die stabilisierende Muskulatur optimal ansprechen.

Was ist das Besondere am Sling Trainer?

Das Training bringt einfach Spaß. Das Anspruchsniveau lässt sich fast beliebig steigern und wird nicht langweilig. Dem Patienten, der mit den Schlingen gut zurechtkommt, kann ich weitere Schwierigkeitsstufen anbieten, etwa durch die Hinzunahme von Pezziball, Kreisel oder labilen Unterlagen. Durch die ständige Aktivierung der tiefliegenden Rumpfmuskulatur ist das Training in den Schlingen sehr effektiv.

Marion Haupt | Physiotherapeutin und Inhaberin des Zentrums für Therapie & Training Jürgen Beck & Marion Haupt, Fürth

Außerdem interessant:

Nicht ohne mein Balance Pad

Nicht ohne mein Lagerungskeil