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„Wir wollen die Kneipe stellen. Wer reinkommen will, soll sich ungezwungen austauschen.“

Olav Gerlach, Physiotherapeut und Mitglied des up_Herausgeberboards, berichtet von den ersten Treffen des up_Stammtisches
Fachkräftemangel, schlechte Honorierung und Blankoverordnung – das sind nur einige der Themen, die Therapeuten gerade beschäftigen. Beim up_Stammtisch können Sie sich mit Kollegen, aber auch Menschen aus Politik, den Verbänden und anderen Institutionen darüber austauschen. Mitbegründer Olav Gerlach erzählt, wie so ein Abend aussieht.
© Arendt Schmolze

Herr Gerlach, was ist das Ziel des neuen up_Stammtisches?

GERLACH: Wir möchten damit Therapeuten, Verbandsfunktionäre, Politiker usw. ansprechen, diesen Rahmen als Bühne zu nutzen. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, ihre Meinungen kundzutun, aber auch andere zu hören. Bildlich gesprochen möchten wir die Kneipe stellen. Wer dann reinkommen will, soll sich ungezwungen austauschen können. Unsere Gäste kommen aus ganz Deutschland und aus allen Fachbereichen.

Der erste up_Stammtisch fand am 16. Juni 2021 statt. Wie lief dieser ab?

GERLACH: Jeden zweiten Mittwoch im Monat veranstalten wir einen Themenabend – so auch beim ersten Stammtisch. Das erste Thema, das wir vorgegeben haben, war das Konsultationsverfahren. Wir hatten Gäste aus dem Bereich Hochschule und Fachschulen, dem SHV-Gremium und natürlich auch Therapeuten. Es war eine tolle Diskussion, die über fast zwei Stunden ging.

Wie war denn die Stimmung bei der Diskussion?

GERLACH: Super, obwohl es unterschiedliche Meinungen gab. Die Leute von den Berufsfachschulen waren natürlich gegen eine Vollakademisierung, im Gegensatz zu den Teilnehmern aus dem Bereich Hochschulen. Die Diskussion unter den Teilnehmern war sehr kontrovers, aber immer sachlich. Der gute Umgang miteinander ist auch ein Vorteil der Stammtische gegenüber Online-Foren. Blickt man sich beim Video-Stammtisch in die Augen, ist der Umgang einfach oft respektvoller.

Wie laufen die Abende ohne feste Themen ab?

GERLACH: An solchen Abenden schnacken wir einfach drauf los. Die Themen kommen dann von alleine und es motiviert die Teilnehmer, einfach mal in den Raum zu werfen, was sie gerade beschäftigt. So entstehen für uns auch Ideen für Themenabende. Die drei Topthemen aktuell sind eigentlich Personalsuche, Schiedsverfahren und Blankoverordnung.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Stammtisches?

GERLACH: Nach dem Sommer wäre es toll, wenn die Teilnehmerzahl steigt, aber da bin ich optimistisch. Schön wäre eine gewisse Eigendynamik – Mittwochabend um 20 Uhr ist Stammtisch. Vor allem würde ich mir wünschen, dass Akteure aus den Verbänden sich öfter zu uns gesellen. Wir brauchen diese Diskussion mit allen Beteiligten, auch wenn die Meinungen hier und da auseinandergehen. Ein toller Einstieg war hier der Themenstammtisch im Juli zum Schiedsverfahren. Hier hatten wir Vertreter aus verschiedenen Berufsverbänden in der Runde, die sich auch rege an der Diskussion beteiligt haben.

Was ist das Besondere an dem up_Stammtisch?

GERLACH: Der Vorteil bei unserem Stammtisch ist die kurze Anfahrt, die Regelmäßigkeit, die Offenheit für alle Themen und Berufsgruppen sowie die immer schnell aufkommende Gemütlichkeit in der Runde. Und damit meine ich keine Langeweile, sondern dass bei einer angeregten und zwanglosen Unterhaltung auch gerne mal ein Kaltgetränk geöffnet werden darf.

Das Gespräch führte Katharina Münster.

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