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Social Media – die einfachste Art der Vernetzung

Information, Austausch und Aktionen
Twitter, Facebook und andere Social Media-Plattformen sind heute bekannte Informationsquellen. Und auch bei Therapeuten sind sie ein beliebtes Mittel, um sich auf dem Laufenden zu halten, sich mit anderen auszutauschen und an Diskussionen teilzunehmen. Manchmal ergeben sich aus solchen virtuellen Gesprächen auch Aktionen wie Demonstrationen oder es entsteht aus einer Facebook-Gruppe sogar ein neuer Verband.
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Immer informiert zu sein, ist im Praxisalltag nicht ganz einfach. Social Media-Kanäle sind eine Möglichkeit, schnell an Informationen und Neuigkeiten zu gelangen. Es gibt auf den verschiedenen Plattformen viele Gruppen bzw. Personen, die einen auf dem Laufenden halten. Facebook bietet zum Beispiel die Möglichkeit, Gruppen beizutreten, in denen Sie an Diskussionen teilnehmen oder einfach als stiller Leser Mitglied sein können. Wie einflussreich oder erfolgreich eine Facebook-Gruppe werden kann, zeigen wir an zwei Beispielen:

Beispiel 1: Facebook-Gruppe „Physiotherapie Deutschland“

Initiator Tobias Kehlenbach hat die Gruppe im Sommer 2008 gegründet. Der Anlass war eine Fortbildung, die der Physiotherapeut absolviert hatte. Danach gab es die Möglichkeit einer internationalen Facebook-Gruppe beizutreten, um sich mit den Kollegen über die erlernte Methode auszutauschen. Da kam ihm die Idee, dass so eine Vernetzung auch für Deutschland eine gute Sache wäre. Ziel war zunächst der fachliche Austausch.

Die Gruppe wurde schnell größer. Heute zählt sie 32.217 Mitglieder (Stand Juni 2021). Drei Anforderungen müssen die Mitglieder erfüllen: Sie müssen den Datenschutzrichtlinien zustimmen, Heilmittelerbringer sein und ihre Schule oder Universität nennen. Dann können sie nach einer Prüfung beitreten. Dieses Verfahren schützt auch vor Spam.

Innerhalb der letzten 60 Tagen waren 27.000 Mitglieder der Gruppe aktiv, das heißt sie haben Beiträge gelesen oder interagiert. Es gab 44.000 Reaktionen, 20.000 Kommentare und 1.000 neue Beiträge.

Mehr über die Ziele der Gruppe und welche Aktionen sie bereits begleitet oder initiiert hat, lesen Sie hier.

Beispiel 2: Von der Facebook-Gruppe zum Verband VDLS

„Die Logos“ heißt das Facebook-Forum des VDLS – der Verband für LogopädInnen, Sprach- und SprechtherapeutInnen. Diese Gruppe war die Grundlage, aus der im Laufe der Jahre ein Verband entstanden ist. Aktuell zählt das Forum des VDLS rund 7.500 Mitglieder (Stand Juni 2021). Für einen Monatsbeitrag von ab einem Euro können auch Schüler und Auszubildende Mitglied werden.

Die Besonderheit: Die Diskussionen finden über das Facebook-Forum statt. „In der Facebook-Gruppe werden wir direkt und ohne Verzug wichtige Informationen veröffentlichen, bewerten und mit den Forumsmitgliedern diskutieren. Umgekehrt werden wir als VDLS e. V. stets sofort und ohne Verzug über Vorkommnisse und Erfahrungen informieren“, so der Verband. Ziel ist, im Gegensatz zu den maßgeblichen Verbänden die eigenen Mitglieder in die Prozesse aktiv einzubeziehen – sodass nicht einige wenige entscheiden, sondern die breite Masse.

Diese beiden Gruppen sind nur zwei Beispiele. Es gibt unzählige Foren, denen Sie sich anschließen können: lokal, regional, bundesweit, themenbezogen. Aus den Facebook-Gruppen ergeben sich auch immer wieder Stammtische, die sich regelmäßig persönlich treffen. Weitere Beispiele für Facebook-Gruppen:

Bundesweite Gruppen:
  • PHYSIO NETWORKING (2.400 Mitglieder, Stand Juni 2021). Themen: bunte Mischung aus fachlichen Inhalten, Stellenanzeigen und Austausch
  • + Ergotherapie + (9.600 Mitglieder, Stand Juni 2021). Themen: fachlicher Austausch
  • Ergotherapie-Austausch für Praxisinhaber (707 Mitglieder, Stand Juni 2021). Themen: Belange, die selbstständige Therapeuten betreffen.
Regional:
  • Physiotherapie, Ergotherapie, Sporttherapie Hamburg (227 Mitglieder, Stand Juni 2021)
  • Physiotherapeuten und Ergotherapeuten in Berlin (283 Mitglieder, Stand Juni 2021)
  • Hamburg Therapeuten am Limit (614 Mitglieder, Stand Juni 2021)
Themenbezogen:
  • Kinderphysiotherapie Deutschland (1.000 Mitglieder, Stand Juni 2021)
  • ERGO VISION – Moderne, evidenzorientierte Ergotherapie der Zukunft (2.000 Mitglieder, Stand Juni 2021)
  • Ergotherapie in der Pädiatrie (2.000 Mitglieder, Stand Juni 2021)

Twitter als Informationsquelle nutzen

Wer keiner festen Gruppe beitreten möchte, kann sich auch über Twitter auf dem Laufenden halten. Oder Sie suchen per Hashtag nach einem Thema, dass Sie interessiert, z.B. #Heilmittelerbringer, #Ohnemeinentherapeuten etc. Natürlich können Sie auch selbst bei Twitter Meinungen und Informationen mit anderen teilen. Hier einige Beispiele für Informationsquellen:

Xing und LinkedIn – die beruflichen Netzwerke

Wer bei Xing und LinkedIn angemeldet ist, kann auch dort Gruppen beitreten. Im Vergleich zu einigen Facebook-Gruppen, sind die Mitgliederzahlen dort jedoch deutlich geringer. Sie können über die Suche „Gruppen“ auswählen und sich dann zu bestimmten Begriffen Treffer anzeigen lassen – wie „Physiotherapie Hamburg“. Bei Xing können Sie zum Beispiel auch nach lokalen oder Online-Gruppen suchen.

Stärken von Social Media:

+ wenig Aufwand, einer Gruppe beizutreten

+ Mitlesen als stiller Teilhaber möglich, aber auch die Chance, Diskussionen anzustoßen und sich auszutauschen

+ viele Gruppen bereits vorhanden und neue Gruppe lässt sich einfach gründen

+ einfach, Kontakt zu halten und sich zu Aktionen zu verabreden

Schwächen von Social Media

– Diskussions- und Streitkultur in den Sozialen Medien anders als im realen Leben (Emotionen können schnell hochkochen)

– in Gruppen mit vielen Teilnehmern sind Diskussionen schwierig

– mitunter schwierig festzustellen, welche Informationen wirklich verlässlich sind

Diese Artikel gehören zum Schwerpunkt Vernetzen:

Themenschwerpunkt 7.2021: Vernetzen

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Verbände – die offiziellen Vertreter Heilmittelerbringer

Interessenvertretungen und Netzwerke

Stammtische zur regionalen Vernetzung

Warum vernetzen sich Therapeuten und was lässt sich damit erreichen?

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