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Bei Tinnitus kann auch ein Cochlea-Implantat hochwirksam sein

Tinnitus beschreibt die bewusste Wahrnehmung eines Geräusches, für das es keine externe Geräuschquelle gibt. Unterschieden wird zwischen akutem und chronischem Tinnitus (mit einer Dauer von drei bis zu teilweise sechs Monaten). Ferner wird zwischen subjektivem und objektivem Tinnitus differenziert. Der objektive Tinnitus beschreibt Ohrgeräusche, welche im Körper erzeugt und auf das Ohr geleitet werden. Die meisten Fälle in der klinischen Praxis entfallen jedoch auf den subjektiven Tinnitus. Die Prävalenz liegt in Industrienationen bei 5 bis 15 Prozent der Gesamtbevölkerung, etwa ein Prozent sind dadurch in ihrer Lebensqualität erheblich eingeschränkt.
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Für die Diagnose und Therapie des Tinnitus ist ein interdisziplinäres Team von hoher Bedeutung. Hauptrisikofaktor sind Hörstörungen, aber auch Beschwerden in der Halswirbelsäule, im Kiefergelenk oder ein traumatisches Ereignis. Bei Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule werden auch physiotherapeutische Maßnahmen empfohlen. Auch Hörgeräte können laut Studien v. a. Patienten mit einer Tinnitusfrequenz unter 6 kHz helfen. Ist der Tinnitus in Zusammenhang mit einseitiger Ertaubung entstanden, ist die Versorgung mit Cochlea-Implantaten hochwirksam.

Quelle: B. Langguth, P. Kreuzer, InFo Neurologie + Psychiatrie, Ausgabe 12/2021 | + kostenpflichtiger Volltextzugriff

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