Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS) tritt nach einem akuten Ereignis auf. Es unterscheidet sich von anderen chronischen Schmerzsyndromen dahingehend, dass die begleitenden Störungen von Sensomotorik und autonomen Funktionen in der schmerzhaften Region distal des Traumas (distale Generalisierung) charakteristisch sind. In der Akutphase wird eine multimodale Therapie empfohlen, die sich aus medikamentösen, physio- und psychotherapeutischen Maßnahmen zusammensetzt. Ergotherapie kann ergänzend erfolgen.
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Im Anfangsstadium liegt der Fokus bei der Physiotherapie auf einer aktiven Bewegung der betroffenen Extremitäten. Dabei ist darauf zu achten, dass durch passive Bewegung kein Schmerzreiz bzw. Vermeidungsverhalten hervorgerufen wird. Wichtig ist zudem, dass die Therapie an die Schmerzen des Patienten angepasst wird. Er soll dazu motiviert werden, kleinere Bewegungen in Eigenübung durchzuführen. So lassen sich Kontrakturen und chronische Funktionseinschränkungen vermeiden. Im weiteren Therapieverlauf können dann die Bewegungen erweitert sowie der Muskelaufbau und die Funktionalität gefördert werden.
Quelle: N. Becker et al., Der Chirurg, veröffentlicht am 08.11.2021 | + kostenpflichtiger Volltextzugriff
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