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Akupressurstift

Angelique Jacobs schwört auf den vielseitigen Stift
Mein Akupressurstift oder auch Narbenstift ist ein absolutes Multitalent.
© Angelique Jacobs

Wie sieht er aus?

Auf den ersten Blick wie ein Strickwerkzeug aus Edelstahl. Er ist 13 Zentimeter lang, hat an einem Ende eine größere Kugel mit einem Durchmesser von sechs Millimetern und am anderen Ende eine seeeehr kleine Kugel mit einem Durchmesser von zweieinhalb Millimetern. Wegen seines perfekten Eigengewichtes lässt er sich präzise führen.

Wie setzen Sie ihn in Ihrer Arbeit ein?

Eigentlich ist er als Akupressurstift gedacht, mit dem sich Meridiane reizen und stimulieren sowie Druckpunkte besser treffen lassen. Ich setze ihn liebend gern ein, um verklebte Narben zu lösen und so die Durchblutung und den Stoffwechsel im Narbengebiet anzuregen. Außerdem hilft er bei der Stimulation von Osteopressurpunkten, insbesondere an schwer erreichbaren Stellen, zum Beispiel im Facettengelenksbereich der Halswirbelsäule oder an den Händen und Füßen (vor allem an den Fuß- und Fingergelenken). Er kann übrigens auch gut als „Rausziehhilfe“ benutzt werden, wenn der Orthopäde vergessen hat, einen Faden zu ziehen.

Wie funktioniert die Behandlung?

Gern setze ich dieses Therapiemittel bei chirurgischen Patienten ein: bei der Narbenpflege, damit bei der Krankengymnastik die volle Beweglichkeit schnell erreicht wird und ein qualitativ sehr gutes Bewegungsbild entsteht. Oder wenn endgradige Probleme vorliegen, etwa wenn nach der OP die letzten fünf Grad zur vollen Streckung des sogenannten Schnappfingers fehlen. Bei orthopädischen Patienten eignet sich der Stift hervorragend für den gesamten Fuß und die Hand, denn jeder kennt es: Wann passt schon die Therapeutenhand in die Hand des Patienten? Besonders bei der „Feinarbeit“ nutze ich meinen geliebten Narbenstift, um an die tiefen und schwer erreichbaren Stellen zu gelangen. Er ist mein „Eckenputzer“. Denn er kommt dahin, wo Therapeutenfinger nur schwer so punktgenau arbeiten können.

 Warum ist er Ihr persönlicher Favorit?

Er ist super handlich und passt in jede Hosentasche. Da er aus Edelstahl besteht, ist er leicht zu reinigen und hat schnell eine angenehme Anwendungstemperatur auf der Haut des Patienten. Bei der Narbenbehandlung überrascht mich immer wieder, wie schnell eine Verklebung der Narbe zu beseitigen ist und wie häufig sich der Patient nach seiner Anwendung gut fühlt. Zugegeben, während der Therapie ist es manchmal echt eine Qual, oder um es mit den Worten einiger meiner Patienten zu sagen: „Haben Sie da eine heiße Nadel?“ oder: „Jetzt nehmen Sie aber bitte mal das Messer raus!“. Doch nach der Anwendung sind alle, auch ich selbst, jedes Mal aufs Neue begeistert.

Und wie sind Sie dazu gekommen?

Ich arbeite gern körperlich und packe gern kräftig zu. Aber an einem Tag, an dem ich viele Halswirbelsäulen- und Rückenpatienten hatte, verließen mich die Kraft und die Druckfähigkeit in meinen Fingern. Meine Patientin schaute zu mir hoch und fragte, ob alles gut sei, weil sie spürte, dass ich zitterte. Ich sagte frei heraus, dass es doch schön wäre, etwas zu haben, das punktuell arbeiten könnte und deutlich kleiner wäre als meine Finger. Und so ging ich nach Feierabend auf die Suche nach einem Narbenstift bzw. Akupressurstift. Ins Internet eingeloggt und direkt am selben Abend bestellt. Schon am Tag darauf habe ich den Stift beim ersten Patienten ausprobiert und war hellauf begeistert

Angelique Jacobs | Physiotherapeutin, Manualtherapeutin, Schmearztherapeutin & Ernährungs- und Gesundheitsberaterin, Herne

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