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Employer Branding als Mitarbeitermagnet

Wie Sie mit Ihrer Marke Fachkräfte an die Praxis binden
Im Therapiesektor sind gut ausgebildete Fachkräfte am Arbeitsmarkt heiß umkämpft. Wer sich von der Masse abhebt, hat als Arbeitgeber die besten Chancen, diese für sich zu gewinnen. Dabei helfen kann das sogenannte Employer Branding. Es hat zum Ziel, Sie als attraktiven Arbeitgeber auf dem Markt zu positionieren. Wie das gelingen kann und welche Rolle die eigene Marke dabei einnimmt, erklärt Christian Laur, geschäftsführender Inhaber der weigertpirouzwolf Werbeagentur GmbH, die sich u. a. auf Employer Branding spezialisiert hat.
© Olivier Le Moal

Als es darum ging, die Marke Athera mit Leben zu füllen, kamen Christian Laur und sein Team der weigertpirouzwolf Werbeagentur GmbH ins Spiel. „Eine Marke darf nicht an den Mitarbeitern vorbei geschaffen werden, sondern sollte auf Basis der Emotionen und Fakten, die jeden Tag für diese sichtbar und lebbar sind, entwickelt werden“, sagt Christian Laur. „Um herauszufinden, wie die Marke Athera am besten am Markt positioniert werden kann, führten wir daher mit den Stakeholdern des Unternehmens, der Personalverantwortlichen sowie Therapeuten und Praxisinhabern bzw. -leitern Positionierungsworkshops.“ Auf dieser Basis hat die Agentur dann die wichtigsten Strukturen für den Online-Auftritt von Athera definiert und eine Gruppenseite, Athera.info, entwickelt. „Diese Seite ist sehr stark auf Employer Branding ausgerichtet, also auf das Recruiting und die Bindung von Mitarbeitern an das Unternehmen.“

Definieren Sie, was Sie als Arbeitgeber ausmacht

Beim Employer Branding geht es darum, eine Marke so zu positionieren, dass sie nicht nur für die Kunden, also die Patienten interessant ist, sondern auch für Arbeitnehmer. „Gelingt der Aufbau einer Arbeitgebermarke und identifizieren sich die Mitarbeiter damit, steigt die Wahrscheinlichkeit, sie langfristig an das Unternehmen zu binden. Zudem machen sie sich so attraktiv für neue Fachkräfte“, erklärt Laur. Zu Beginn des Employer Brandings steht immer, die eigene Identität zu definieren. Dabei helfen folgende Fragen:

  • Was sind die wichtigen Themen in Ihrer Praxis?
  • Was macht meine Praxis aus?
  • Wie gut ist der Teamzusammenhalt? Ist er besonders gut, woran liegt das? Und wenn nicht, woran hapert es?
  • Wie kann ich als Praxisinhaber dazu beitragen, dass positive Aspekte wie Zusammenhalt oder Loyalität noch stärker im Team gelebt werden?
  • Wie lassen sich negative Aspekte beseitigen, damit das Klima innerhalb der Praxis besser wird?
  • Welche Eigenschaften sollte ein potenzieller neuer Mitarbeiter mitbringen, damit er sich gut in das bestehende Team integrieren kann?

Ein Claim hilft, Werte zu vermitteln

Aus diesen Erkenntnissen definieren Sie Ihr Leitbild, sprich die Werte, die Sie als Arbeitgeber attraktiv machen und die Sie an Ihre Mitarbeiter vermitteln wollen. Ein Claim, also eine Art Slogan, der die Werte widerspiegelt, kann dabei helfen, den Mitarbeitern diese klarer zu vermitteln. Zudem fällt es ihnen darüber leichter, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren. Und auch für die Positionierung der Marke auf dem Kundenmarkt kann ein Claim helfen. „Wenn man ein Bild hat, mit dem man Geschichten erzählen kann, geben Sie Ihrer Marke ein Gesicht“, erklärt Laur. „Bei uns in der Agentur etwa tauchen in jeder internen und externen Kommunikationsmaßnahme Wölfe bzw. Naturmetaphern auf, in Anlehnung an unseren Claim ‚Hungrige Wölfe‘,“ so Laur. „Es finden beispielsweise Full Moon Workshops für Kunden statt und wir verwenden Formulierungen wie ‚Die Wölfe sind noch nicht satt‘.“

Definieren Sie Mehrwerte für Mitarbeiter

Können sich potenzielle Arbeitnehmer mit Ihren Werten identifizieren, macht Sie das als Arbeitgeber an sich schon interessant. Das i-Tüpfelchen ist, ganz konkret die Mehrwerte, die Ihre Praxis bietet, aufzuzeigen und sichtbar nach außen zu präsentieren. „Überlegen Sie, was Mitarbeiter von einem guten Arbeitgeber erwarten“, sagt Laur. „Die meisten Therapeuten möchten in erster Linie ihrer Profession gerecht werden und Menschen helfen. Relativ wenig möchten sie hingegen mit Terminkoordination, Buchhaltung und Aufräumarbeiten zu tun haben.“ Arbeiten Sie nun heraus, wie Sie dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiter den Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden und möglichst wenig mit Arbeiten belastet werden, die damit nichts zu tun haben. Gleiches gilt für die Mehrwerte Ihrer Praxis, die Sie für potenzielle neue Mitarbeitern zu einem interessanten Arbeitgeber machen.

Seien Sie mutig!

„Employer Branding muss nicht trocken und langweilig sein“, betont Laur. „Gerade in der Therapiebranche kommunizieren wir auf einer sehr emotionalen Ebene.“ Daher müsse auch Mitarbeiteransprache nicht so förmlich und traditionell daherkommen, wie es in vielen Unternehmen noch der Fall sei. „Praxisinhaber können und sollten die Unternehmensmarke ruhig auch mit einem gewissen Humor und einer Leichtigkeit präsentieren und einen entspannten Umgang mit den Mitarbeitern walten lassen.“ So erreiche man besonders die jüngeren Fachkräfte, die für eine erfolgreiche Zukunft unerlässlich sind.

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„Mit einer Marke kann ich die Rentabilität der Praxis erhöhen“ – Interview mit Matthias Jähn, geschäftsführender Gesellschafter der SMP media GmbH

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