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Coronavirus: Keine Panik, aber Vorsicht

So schützen Sie sich, Ihre Mitarbeiter und Ihre Patienten
Mittlerweile ist das Coronavirus auch in Deutschland angekommen – und die bisher bekannten Fälle werden wohl nicht die einzigen bleiben. Experten gehen davon aus, dass weitere Menschen das Virus aus dem Ausland mitbringen werden oder sich bei anderen Personen anstecken. Dennoch schätzen sie das Risiko einer Ausbreitung in Deutschland nach wie vor als gering ein. Es besteht also kein Grund zur Panik. Dennoch kann es nicht schaden, die Hygienemaßnahmen in der Praxis mal wieder genau unter die Lupe zu nehmen. Damit schützten Sie sich und Ihre Patienten schließlich auch vor anderen Infekten – allen voran die Influenza, die jetzt Hochsaison hat.
© iStock: SIphotography

In Therapiepraxen treffen viele Menschen aufeinander und kommen sich auch mitunter sehr nahe. Dabei besteht immer die Gefahr, ansteckende Krankheiten zu übertragen, vom Patienten auf den Therapeuten, aber natürlich auch umgekehrt. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Coronavirus anzustecken, ist laut Expertenmeinung in Deutschland gering. Gerade in der kalten Jahreszeit kursieren aber eine Reihe weiterer Erkrankungen, wie Erkältung, Grippe oder Magen-Darm-Infekte. Mit diesen einfachen Maßnahmen können Sie das Infektionsrisiko senken:

  • Regelmäßiges Hände desinfizieren: Es klingt banal, aber Händehygiene ist das A und O beim Infektionsschutz. Denn über die Hände gelangen Krankheitserreger schnell in Mund, Nase oder Augen und von dort in den Körper. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst empfiehlt zum Infektionsschutz die Hände regelmäßig zu desinfizieren und zwar u.a. vor Arbeitsbeginn, vor und nach jedem Kontakt mit Patienten, nach dem Toilettengang, vor und nach dem Kontakt mit Lebensmitteln.
  • Husten- und Nies-Etikette: Wer sich bereits mit einem Infekt angesteckt hat und dennoch zur Arbeit kommt, sollte besonders darauf achten, beim Niesen und Husten nicht die Hand vor den Mund zu halten. Vielmehr sollte in die Armbeuge oder ein Papiertaschen geniest oder gehustet werden.
  • Abstand halten: Bemerken Sie, dass ein Patient einen Infekt hat, halten sie etwas mehr Abstand. Sie können während der Behandlung auch einen Mundschutz tragen.
  • Gegenstände häufiger reinigen: Türklinken, Lichtschalter, Haltegriffe, Stuhllehnen, Therapiematerialien etc. – alles was oft von Mitarbeitern und Patienten angefasst wird, sollte jetzt häufiger gereinigt werden. Denn auch über Gegenstände können sich Krankheitserreger von Mensch zu Mensch übertragen.
  • Häufiger Lüften: Öfter mal für ein paar Minuten die Fenster zu öffnen, weht nicht nur die Viren hinaus, es vertreibt auch die trockene Heizungsluft. Diese sorgt nämlich dafür, dass unsere Schleimhäute austrocknen und wir Krankheitserreger weniger effektiv abwehren können.

Weitere Information zu Hygiene und Arbeitsschutz finden Sie auch auf der Website der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege.

Gesichtsmaske – ja oder nein?

Der Anblick ist in Europa eher ungewohnt, dennoch ist die Nachfrage nach solchen Masken seit Bekanntwerden des ersten Corona-Falls stark angestiegen. Aber bringen diese Masken überhaupt etwas? Die Antwort ist jein. Es kommt z. B. darauf an, ob sie bündig mit der Haut abschließen, wie gut sie filtern und wie häufig sie gewechselt werden. Doch auch wenn er vielleicht keinen hundertprozentigen Schutz bietet, kann ein Mundschutz die Infektionsgefahr bei Atemwegserkrankungen verringern. Denn er verhindert, dass wir uns unbewusst an Mund und Nase fassen und so Krankheitserreger verteilen oder in den eigenen Körper bringen.

Tipp: Grippe-Impfung

Es ist noch nicht zu spät, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Laut Schätzungen des RKI erkranken während einer saisonalen Grippewelle zwischen zwei und 14 Millionen Menschen in Deutschland an Influenza. Impfen lassen sollten sich besonders ältere Menschen über 60, Schwangere sowie Personen mit einer bestehen Grunderkrankung, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Das RKI empfiehlt die Impfung auch für Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr und solche, die mit Risikopersonen zusammenleben oder -arbeiten und sich so anstecken könnten.

Häufige Fragen zum Coronavirus:

Welche Symptome treten auf?

Die Beschwerden erinnern an die einer Erkältung. Husten und Schnupfen können dazu gehören, manchmal auch Fieber. In manchen Fällen kann das Virus auch schwere Infektionen der unteren Atemwege wie eine Lungenentzündung auslösen. In anderen Fällen zeigen sich nur sehr milde oder gar keine Symptome.

Wie lange ist die Inkubationszeit?

Aktuell wird eine Inkubationszeit von etwa 14 Tagen angenommen.

Kann ich mich gegen das Coronavirus impfen lassen?

Aktuell wird an einem Impfstoff gearbeitet, er steht aber noch nicht zur Verfügung.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt keine Therapie, die sich spezifisch gegen das Coronavirus richtet. Die Behandlung zielt darauf ab, die Beschwerden zu lindern.

Quelle: www.rki.de (Stand: 29.01.2020)

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Themenschwerpunkt Praxissicherheit

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