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Datenschutz-Kolumne: Sprechstunde mit Patient, Alexa, Siri & Co

Von Rechtsanwalt Niels Köhrer

Digitale Sprachassistenten finden immer mehr Einzug in unsere Wohnzimmer. Doch auch in Praxen werden diese Assistenten immer häufiger eingesetzt. Microsoft, Apple, Amazon und Google bieten diese Assistenten an, entweder als WLAN-fähige Lautsprecher oder integriert in Mobiltelefon und Tablet. Die Funktion ist im Grunde immer gleich: Wird ein bestimmtes Aktivierungswort (Hey Siri, Alexa, OK Google) gesagt, registriert dies der Assistent und übermittelt die Daten an einen Server. Dort werden sie ausgewertet und eine passende Antwort zurückgesendet.
© iStock: AJ Wattamaniuk

Um diese Aktivierungswörter zu erkennen, hört der Assistent jedoch oftmals die ganze Zeit über mit. In jüngster Zeit ist es zu Datenpannen bei den Assistenten gekommen: So hatte ein Amazon-Nutzer im Rahmen eines Auskunftsanspruchs Aufnahmen von einem unbekannten Dritten erhalten. Auch reagieren die Assistenten auf ähnlich klingende Aktivierungswörter und übermitteln so Daten an die Anbieter, obwohl der Kunde dies gar nicht wollte.

Fazit: Ich möchte nicht dazu aufrufen, diese Assistenten nicht zu nutzen. Gerade beim Einsatz in Ihrer Praxis sollte man sich jedoch vorher über die Funktionsweise und Einstellungsmöglichkeiten informieren. Hört das Gerät dauerhaft zu? Wann werden Daten (ins Ausland) übertragen? Nicht, dass Sie ein Patientengespräch mit einem Herrn Alexander Osiris führen und Alexa und Siri übermitteln (Gesundheits-)Daten an ihre Server.

 

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