Hyaluron kommt noch an anderen Körperstellen zum Einsatz, zum Beispiel im Knie. Nein, es geht nicht darum, die Knie aufzupolstern, sie jünger und frischer aussehen zu lassen. Diesmal geht es tiefer. Der Stoff wird bei Arthrose ins Knie gespritzt, um Schmerzen zu reduzieren und die Funktion zu verbessern. Ob Hyaluron nun als Creme oder Spritze die gewünschten schönheitsfördernde Ergebnisse bringt, kann jeder für sich selbst entscheiden. Für die Behandlung von Patienten mit degenerativen Meniskusrissen kommt eine Studie zu einem eindeutigen Ergebnis.
Es wurden 192 Patienten mit symptomatischen degenerativen Meniskusrissen nach dem Zufallsprinzip in vier Gruppen aufgeteilt. Die ersten beiden Gruppen unterzogen sich einer Arthroskopie, wobei die zweite Gruppe zusätzlich Hyaluron-Injektionen erhielt. Gruppe drei und vier bekamen Physiotherapie, die vierte Gruppe erhielt zusätzlich Hyaluron. Es zeigte sich, dass sich sowohl Arthroskopie als auch Physiotherapie positiv auf Schmerzen und Funktionalität auswirkten. Der Bewegungsumfang verbesserte sich in den Physiotherapiegruppen und verschlechterte sich bei den Patienten, die eine Arthroskopie erhielten. Ob die Studienteilnehmer Hyaluron-Injektionen bekamen oder nicht, machte aber keinen Unterschied.
Seine aufpolsternde Wirkung dürfte Hyaluron allerdings auch hier entfalten – zumindest was die Geldbörse der Behandler betrifft. Mit 18 bis 42 Euro plus der Kosten für das verwendete Produkt beziffert der IGeL-Monitor die Kosten für die Selbstzahlerleistung und bewertet sie als „tendenziell negativ“. Ob sich die Hyaluron-Injektionen positiv auf die Optik der behandelten Knie auswirken, wurde in der Studie übrigens nicht untersucht.
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