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Physiotherapieverbände warnen vor Einzelverträgen mit AOK Sachsen-Anhalt

Während die Vergütungsverhandlungen zwischen Kassen und Verbänden noch laufen, bietet die AOK Sachsen-Anhalt Physiotherapie-Praxen Einzelverträge an – die Praxischefs auf keinen Fall unterschreiben sollten.
Warnschild vor bewölktem Himmel
© iStock: PointImages

Die Verträge, die die AOK Sachsen-Anhalt an die Praxen im Bundesland schickt, bieten mit den 6,5 Prozent nur die Preis-Steigerung, welche die Kasse aufgrund der Preislichen Untergrenze (PUG) 2017 ohnehin vornehmen muss. Das berichten die Physiotherapieverbände IfK, VDB, VPT und ZVK in einer gemeinsamen Mitteilung und warnen Praxisinhaber davor, die Verträge zu unterschreiben. Ansonsten würden sie sich vertraglich an die relativ niedrige Erhöhung binden, unabhängig von den derzeit noch laufenden Verhandlungen zu den Gebührenerhöhungen.

Die Physiotherapie-Verbände haben das Angebot der Krankenkasse nach eigenen Angaben schon in zwei Verhandlungsrunden abgelehnt. Ihnen zufolge sei die Vergütung durch die AOK Sachsen-Anhalt bundesweit die niedrigste im Bereich der Physiotherapie. Sie fordern deshalb, um dieses schlechte Niveau auszugleichen, eine deutliche Steigerung der Vergütung um 24,35 Prozent. „Stärken Sie unsere Verhandlungsposition, indem Sie das Angebot der AOK Sachsen-Anhalt ablehnen!“, bitten die Verbände die Physiotherapeuten in ihrer Mitteilung.

Auch AOK Baden-Württemberg bot 2013 Einzelverträge an

Gänzlich neu ist ein solches Verhalten seitens der GKV übrigens nicht. Auch in der Vergangenheit versuchten einzelne Kassen, Einzelverträge zu etablieren und auf diesem Wege Kosten zu sparen. Wie wir etwa im September 2013 berichteten, bot die AOK Baden-Württemberg damals rechtlich fragwürdige und für Therapeuten wenig sinnvolle Einzelverträge für Gruppentherapie und Osteopathie bei Kindern an. up|unternehmen praxis und auch die Verbände rieten eindringlich davon ab, solche Vereinbarungen zu unterzeichnen.

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Jan Eike schönherr
19.08.2017 9:41

Sehr hinterhältig von der AOK Sachsen-Anhalt. Gut, dass dagegen vorgegangen… Weiterlesen »

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