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Steckbrief Hilfsmittel: Fördergelder

Für ein barrierefrei(er)es Leben
Wenn Patienten von einem Handicap oder einer Krankheit überrascht werden, kommen zu den körperlichen Herausforderungen meistens auch noch Geldsorgen. Oft wissen die Patienten und ihre Angehörigen gar nicht, dass es durchaus finanzielle Förderungen gibt, die sie für Maßnahmen beantragen können, die die häusliche Pflege ermöglichen und erleichtern. An dieser Stelle erfahren Sie mehr über Fördergelder für Hilfsmittel und Umbauten zu barrierefreiem Wohnen. Sie als Therapeut kennen die Nöte Ihrer Patienten, stehen Sie ihnen zusätzlich mit diesen nützlichen Informationen zur Seite.
© Stadtratte

Förderung durch die Krankenkassen

Kurzinfo

Die gesetzlichen Krankenkassen unterstützen nicht mit Fördergeldern, sondern mit Hilfsmitteln, die das Leben bei Behinderungen und körperlichen Einschränkungen erleichtern. Diese Hilfsmittel werden vom Arzt verschrieben. Danach ist zunächst eine Genehmigung durch die Krankenkassen erforderlich, bei der der tatsächliche Anspruch des Patienten geprüft wird.

Förderung

Alle Hilfsmittel, die die Krankenkassen übernehmen oder bezuschussen, stehen im GKV-Hilfsmittelverzeichnis. Das ist außerdem die rechtliche Grundlage, wenn es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Anspruch des Versicherten und der Versorgungsleistung der Krankenkassen kommt.

Quelle: Sozialgesetzbuch V

Förderung durch die Pflegekassen

Kurzinfo

Pflegekassen sind bei den Krankenkassen eingerichtet und Träger der Pflegeversicherung. Die Aufgaben der Pflegeversicherung sind im Sozialgesetzbuch XI geregelt.

Förderung

Um Pflegepersonen und Pflegebedürftige zu entlasten, haben Menschen mit Pflegegrad 1 bis 5 Anspruch auf bis zu 4.000 Euro für Anpassungsmaßnahmen in ihrer Wohnung. Wenn mehrere Anspruchsberechtigte zusammenwohnen, werden sogar bis zu 16.000 Euro bewilligt. Ändert sich die Pflegesituation, kann der Zuschuss ein zweites Mal beantragt werden.

Mit Anpassungsmaßnahmen sind wesentliche Eingriffe in die Bausubstanz gemeint, wie Türverbreiterungen, Treppenlifter oder Rampen, ein Badezimmerumbau oder der Einbau von Mobiliar, das an die Pflegesituation angepasst ist.

Die Pflegekasse unterstützt finanziell in zahlreichen weiteren Bereichen, die mit Pflege zu tun haben, zum Beispiel mit Pflegegeld, Hausnotrufsystemen, Tages- und Nachtpflege, Kurzzeitpflege usw.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit

Förderung durch die KfW

Kurzinfo

Die KfW wurde 1948 gegründet, um den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft zu unterstützen. Heute werden die Förderkredite der KfW unter anderem genutzt, um Wohnungen und Häuser altersgerecht umzubauen oder um mehr Barrierefreiheit zu erreichen.

Förderung

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt mit zwei verschiedenen Fördermöglichkeiten:
Der Altersgerecht Umbauen-Kredit richtet sich an diejenigen, die Barrieren in ihrer Wohnung reduzieren und sich vor Einbruch schützen möchten. Bis zu 50.000 Euro werden unabhängig vom Alter des Antragstellers bewilligt.
Der Barrierereduzierung-Investitionszuschuss dient dazu, Barrieren im Wohnumfeld abzubauen und mehr Wohnkomfort zu gewinnen. Bis zu 6.250 Euro werden ausgezahlt.

Quelle: Website der KfW

Förderung durch die Bundesländer

Kurzinfo

Auf Länderebene bestehen weitere Fördermöglichkeiten für barrierefreies Wohnen.

Förderung

Einige Bundesländer haben eigene Förderprogramme entwickelt, bei denen die Schwerpunkte und die Höhe der Mittel variieren. Auch die Vergabe der Fördergelder ist unterschiedlich geregelt. Teilweise werden die Anträge nach der sozialen Dringlichkeit entschieden. Falls Sie Näheres wissen möchten, wenden Sie sich an Ihre Landesbehörden.

Mit den Fördergeldern können Wohnungen barrierefrei umgebaut werden. Dazu gehören zum Beispiel der Umbau des Badezimmers, der Einbau von Rampen und Aufzügen für Rollstuhlfahrer oder das Nachrüsten von automatischen Türen, Tor- und Türantrieben.

Prüfen Sie, welche Möglichkeiten Ihr Bundesland bietet.

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