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Wie der Wiedereinstieg nach der Elternzeit klappt

Schwangere in der Praxis

Wie der Wiedereinstieg nach der Elternzeit klappt

Wieder ist eine Mitarbeiterin schwanger! Der Freude der werdenden Mutter stehen Praxisinhaber eher mit gemischten Gefühlen gegenüber. Sie sorgen sich um die Auswirkungen auf den Praxisbetrieb. Nun gilt es ‒ gerade in Zeiten zunehmenden Fachkräftebedarfs ‒ einige Vorkehrungen zu treffen, damit die Elternzeit der Mitarbeiterin nur eine vorübergehende Auszeit bleibt und der Wiedereinstieg reibungslos klappt.

up 04-2012
Fotocredit: Fotolia, Alena Ozerova

Gut geplant ist doppelt gewonnen. Sobald die Mitarbeiterin ihren Chef über die Schwangerschaft informiert, können beide Seiten vieles dazu beitragen, dass eine gut vorbereitete und geplante Elternzeit positiv verläuft. Familienexperten gliedern den Prozess des Wiedereinstiegs in drei Phasen, die Zeit vor der familienbedingten Auszeit, die Phase während der Auszeit und Arbeitszeitmodelle zum Wiedereinstieg.

  1. Phase: Elternzeit frühzeitig planen

Ein gemeinsames persönliches Gespräch über Mutterschutz, Mutterschaftsgeld, Elternzeit und Elterngeld, aber auch über mögliche Arbeitszeitmodelle kann wichtige und richtige Weichen für die Zukunft stellen. Kurz vor der Auszeit unterstützt eine gut vorbereitete Übergabe die reibungslose Fortsetzung der Arbeit. Für die Vertretung ist die Übergabe eine unverzichtbare Einführung in die neue Tätigkeit, für den Arbeitgeber eine Gewähr für die Sicherung der betrieblichen Abläufe. Es kann auch sinnvoll sein, den Kontakt zu Kollegen herzustellen, bei denen der Wiedereinstieg nach der Babypause erfolgreich verlaufen ist.

  1. Phase: Kontakt halten

Während der familienbedingten Auszeit ist es wichtig, den Kontakt zur Elternzeitlerin zu halten. Daher sollten Praxisinhaber sie regelmäßig über aktuelle Entwicklungen informieren und zu Praxis-Events einladen. Vielleicht wäre es auch möglich, dass die junge Mutter als Krankheits- oder Urlaubsvertretung in einer Teilzeitbeschäftigung tätig wird. Während der Elternzeit ist es erlaubt, bis zu 30 Wochenstunden zu arbeiten. Ferner sollte die Mitarbeiterin während der Auszeit ermuntert werden, an Weiterbildungen teilzunehmen ‒ so bleibt sie auf dem Laufenden und legt den Grundstein für einen reibungsloseren Wiedereinstieg.

  1. Phase: Arbeitszeitmodelle für den Wiedereinstieg

Einige Monate vor Ende der Elternzeit sollten Praxischef und Mitarbeiterin ein Rückkehrgespräch führen, das sie kurz vor dem tatsächlichen Einstieg wiederholen. Ziel dieses Gesprächs ist es, Wünsche und Rahmenbedingungen für den beruflichen Wiedereinstieg abzugleichen und ein für beide Seiten attraktives Arbeitsmodell zu entwickeln. Dazu gehört auch, die künftigen Arbeitszeiten festzulegen und über mögliche Formen der Kinderbetreuung zu sprechen.

Beispiel REHA VITA GmbH in Cottbus

Wie erfolgreich der Wiedereinstig geplant werden kann, zeigt das Rehazentrum REHA VITA GmbH in Cottbus, das in diesem Jahr beim Great Place to Work® Wettbewerb mit dem Sonderpreis „Chancengleichheit und Frauenförderung“ ausgezeichnet wurde (siehe auch www.up-aktuell.de/?p=28655). Zwei Drittel der knapp 90 Beschäftigten sind Frauen, 70 Prozent arbeiten in Teilzeit, und die Rückkehrquote nach der Elternzeit liegt nach Aussage des Geschäftsführers Christian Seifert bei 100 Prozent. In den vergangenen drei Jahren wurden in dem Familienunternehmen 30 Kinder geboren…

Mehr: Weitere Informationen unter bit.ly/1jykbfK

 

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