Operation gelungen, Patient (bald) tot?
Ein steriler Operationszahl. Grelles Licht. Der Patient liegt auf dem Tisch, über ihn beugen sich verschiedene Experten aus dem Gesundheitswesen. Mit Haube, Kittel und Mundschutz sind sie kaum zu erkennen. Ihre behandschuhten Hände stecken tief im Patienten.„Tupfer, bitte!“ – „Mehr Licht!“ – „Hier absaugen!“. Dann ist es geschafft, der Eingriff unter der Leitung von „Doktor“ Jens Spahn – der„Arzt“, dem die Heilmittelerbringer vertrauen, oder auch nicht – ist beendet. Er hat gerade erfolgreich das Wirtschaftlichkeitsdilemma rund um die Verordnung von Heilmitteln von den Ärzten zu den Therapeuten transplantiert. Operation gelungen, Patient (bald) tot – mag mancher Kritiker nun denken. Drohende Todesursache: multiples Organversagen durch zu hohen Regressdruck! Doch noch ist es nicht zu spät. Der Patient liegt noch auf dem Tisch, das Operationsfeld ist weiterhin offen, Korrekturen sind also möglich. Mit der Blankoverordnung ist Operateur Spahn auch nicht ganz auf dem Holzweg, aber wie im Körper hängt auch im Gesundheitswesen alles eng miteinander zusammen. Nur die Blankoverordnung einzuführen, ohne die damit verbunden Wirtschaftlichkeitsprobleme anzugehen, wird dem Patienten Heilmittelbranche nicht die erhoffte Besserung bringen – von einer langfristigen Genesung ganz zu schweigen. Doch mehr dazu im aktuellen Themenschwerpunkt. Hier nehmen wir auch die anderen Veränderungen unter die Lupe, die der Gesetzesentwurf zum Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) bringen soll. Außerdem werfen wir einen Blick zurück auf 2018 – mit dem Ziel, den Schwung der Veränderung auch ins neue Jahr mitzunehmen! Denn es ist viel passiert in den vergangenen zwölf Monaten, und es bleibt viel zu tun. Gehen wir es an! Haben Sie einen guten Start ins Jahr 2019 – und natürlich einen erfolgreichen Monat.
Mit den besten Grüßen,
Yvonne Millar, Redakteurin