up|unternehmen praxis

Humor

Marion Haupt nutzt ihren Humor, um angespannte oder belastete Situationen aufzulösen
„Humor kann Ihrer Krankheit schaden“ - so steht es in einem Internetbeitrag der Universität Basel. Menschen, die Schmerzen haben, ist oft nicht zum Lachen zumute. Allerdings kann mit einer Prise Humor eine andere Energie und mehr Fluss ins Leben gebracht werden. Bisher konnten nicht alle dem Lachen bzw. dem Humor in Bezug auf Gesundheit zugeschriebenen Effekte nachgewiesen werden. Eine zufriedene und positive Lebenseinstellung ist aber hilfreich. Wenn man sich dann noch amüsiert und lacht... Denn alles in allem kann die bekannte Weisheit „Lachen ist gesund“ nicht widerlegt werden.
© Marion Haupt

Warum ist er Ihr persönlicher Favorit?

Meinen Humor habe ich immer dabei. Ich brauche keine weiteren Hilfsmittel. Nicht einmal Sprache ist nötig. Wenn ich möchte, kann ich durch Gestik oder Mimik humorvoll sein. Oft gelingt es mir, eine angespannte oder belastete Situation durch Humor aufzulösen. Ich ermögliche mir und meinem Patienten einen Perspektivwechsel und die Erkenntnis, dass es im Leben noch viel mehr gibt als das aktuelle Problem. Dass jeder über sich oder eine Situation lachen kann, auch wenn derjenige Schmerzen hat und es ihm eigentlich nicht gut geht. Gerade für Schmerzpatienten kann Lachen (er-)lösend wirken und zeigt ihnen: „Ich muss es nicht so schwer nehmen (und mich nicht so ernst). Das Leben geht weiter, und es muss nicht so düster und traurig sein, wie ich es mir vorstelle.“

Wie setzen Sie Humor ein?

Humor und Lachen können nur wohldosiert und an den jeweiligen Patienten angepasst eingesetzt werden. Bei neuen Patienten, die ich noch nicht kenne, halte ich mich lieber erst einmal zurück, bis ich denjenigen, seinen Leidensdruck und sein Humorverständnis etwas besser einschätzen kann. Allerdings kann ich Humor auch ganz ohne Lachen anwenden: Lasse ich Patienten, die eher niedergeschlagen und negativ gestimmt sind, regelmäßig einen Stift zwischen den Zähnen halten, so kann das eine Auswirkung auf ihre Stimmung haben.

Wie lassen Sie Humor einfließen?

Je nachdem, wie es für den einzelnen Patienten passt, wie gut ich ihn kenne und was er gerade braucht. Ich darf mit meinem Humor keine Grenzen überschreiten und meinen Patienten nicht herabwürdigen, niedermachen oder verletzen. Mit meinen Händen würde ich das auch nicht tun. Manchmal genügt ein Augenzwinkern, ein Lächeln oder einfach der Hinweis, dass er nicht alleine ist, dass es viele andere Menschen gibt, die ähnliche Probleme oder Herausforderungen stemmen müssen und die Lösungen finden.

Ich glaube, gerade für Menschen mit Schmerzen und chronisch Kranke ist es wichtig, nicht immer mit Samthandschuhen angefasst zu werden und Mitleid zu ernten. Sie möchten genauso wie jeder andere behandelt werden. Es geht für den Betroffenen meiner Meinung nach um diese Erkenntnis: „Ich habe eine physische oder psychische Erkrankung. Ich nehme sie an und mache das Beste daraus.“ Dazu gehört aus meiner Therapeutensicht, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Dann kann jeder sein Leben und seine Beschwerden besser meistern.

Was ist das Besondere am Humor?

Humor ist fast immer und überall einsetzbar. Er tut einfach gut. Eine positive Grundstimmung ermächtigt den Patienten, ganz anders mit Schmerzen umzugehen. Lachen und Humor sorgen für die Ausschüttung von Endorphinen, die Schmerzen reduzieren. Das erlaubt dem Betroffenen, seine Schmerzen aus einer anderen Perspektive zu sehen und eröffnet ihm neue Wege.

Marion Haupt | Physiotherapeutin und Inhaberin des Zentrums für Therapie & Training Jürgen Beck & Marion Haupt, Fürth

Außerdem interessant:

Nicht ohne meinen LÜK®-Kasten

Nicht ohne meine Bügelperlen